Dreckschweinfest soll auf Unesco-Liste Dreckschweinfest aus Hergisdorf: Pfingsvereine müssen Bewerbung für Aufnahme in Unseco-Liste überarbeiten

Helbra - Nächste Runde für das Dreckschweinfest: Im Bewerbungsverfahren um eine Aufnahme in das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes sind die Antragsteller wieder gefordert. Die Deutsche Unesco-Kommission, die im Herbst des Vorjahres den Pfingstbrauch im Mansfelder Grund nominiert hatte, bittet um eine Überarbeitung der Bewerbung. Die endgültige Entscheidung wurde zurückgestellt.
Verbandsgemeindebürgermeister Bernd Skrypek (CDU) wertet diese Aufforderung als positives Signal: „Wenn wir im Gespräch bleiben, ist das schon mal eine gute Werbung für uns.“ Er informierte inzwischen die Vereine über den aktuellen Stand der Dinge. Noch in diesem Monat ist ein Treffen geplant, um die weiteren Details zu besprechen. „Das kann man nicht vom Schreibtisch aus machen.“
Pfingstvereine holen sich für Bewerbung Hilfe vom Landesheimatverein
Für die Formulierung des überarbeiteten Antrages wollen sich die Vereine Hilfe vom Landesheimatverein holen. Skrypek nahm bereits Kontakt auf und bat um entsprechende Unterstützung.
Die Unesco-Experten würdigen den Pfingsttanz als fest verankertes Brauchgeschehen mit langer Tradition. Es werde deutlich, dass der Brauch von großer Bedeutung für das gemeinschaftliche Leben in den Gemeinden sei, heißt es.
Der Kommission fehlen jedoch stichhaltige Belege für die Bemühungen der Vereine, den Fortbestand der Tradition zu sichern. Sie wünschen sich dazu detaillierte Angaben. Dies ist Voraussetzung für eine überregionale Einordnung des Pfingstbrauches im Register „Gutes Praxisbeispiel“.
Verbandsgemeindebürgermeister Skrypek zeigt sich zuversichtlich, überzeugende Argumente zu finden. Als Beispiel nennt er die Gemeinde Blankenheim. Das dortige Pfingstspektakel wurde im Jahr 2003 neu belebt - unter anderem dahingehend, dass die Pfingstburschen inzwischen auch Frauen in ihren Verein aufnehmen.
Die Unesco-Kommission erwartet die überarbeitete Bewerbung aus dem Mansfelder Grund bis Ende April. Das Papier soll dann voraussichtlich auf der Herbstsitzung der Expertenrunde in diesem Jahr unabhängig vom dritten Auswahlverfahren begutachtet werden.
Antrag für Eisleber Wiese als Immaterielles Kulturerbe scheiterte
Die Pfingstburschen aus dem Mansfelder Grund wollen ihre Chance auf jeden Fall nicht ungenutzt verstreichen lassen. Im Gegensatz zur Lutherstadt Eisleben sind sie mit ihrer Bewerbung noch im Rennen.
Die Eisleber Wiese als das größte Volksfest in Mitteldeutschland hatte sich ebenfalls als Immaterielles Kulturerbe beworben, war aber gescheitert. Der Mansfelder Geschichts- und Heimatverein hatte ein 24-seitiges Bewerbungsformular, Fotos und ein Bewerbungsvideo mit Unterstützung der Stadt eingereicht. Ob Eisleben einen erneuten Anlauf unternimmt, ist offen. Das sei noch nicht entschieden, erklärte Ute Klopfleisch, Vorsitzende des Mansfelder Geschichts- und Heimatvereins, auf Anfrage der MZ. (mz)