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Die Platte wird behindertengerecht

Von Jörg Müller 07.08.2007, 15:19

Eisleben/MZ. - Rund drei Millionen Euro, davon etwa zehn Prozent Fördermittel, investiert die Genossenschaft in die aufwendige Baumaßnahme. "Die Grundrisse werden komplett verändert", sagte WBG-Vorstand Carsten Dölle im Gespräch mit der MZ. Mit das Wichtigste jedoch: Das gesamte Haus wird barrierefrei gestaltet.

Zurzeit laufen vor allem noch Abbruch- und Rohbauarbeiten. Auch Dachdecker und Balkonbauer sowie einige Innengewerke sind bereits am Werk. Architekt ist Andreas Schauder aus Liedersdorf (bei Holdenstedt) im Altkreis Sangerhausen. "Wir haben alle Gewerke öffentlich ausgeschrieben", sagte Vorstand Dölle. Unter denen, die den Zuschlag erhielten, waren sowohl überregionale Unternehmen, meistens Spezialfirmen, als auch viele Betriebe aus der Region, wie Elektro Diesner (Eisleben), Aßmann Gerüstbau (Eisleben), Maurer Hermert (Siersleben) und die Alku Elemente (Hettstedt).

Insgesamt entstehen 56 Ein- und Zwei-Raum-Wohnungen, alle mit Balkon. Zwei Wohnungen im Erdgeschoss sind speziell für Rollstuhlfahrer vorgesehen. Im Erdgeschoss werden außerdem zwei Gemeinschaftsräume, einer davon mit angeschlossener Terrasse, sowie Pflege- und Servicebereiche geschaffen. Die Gemeinschaftsräume sind mit Küchen ausgestattet und können zum Beispiel auch für Familienfeiern genutzt werden. Die alten Treppenhäuser verschwinden und werden durch zwei neue Treppenhäuser sowie behindertengerechte Aufzüge ersetzt.

Die Kaltmiete beträgt sechs Euro pro Quadratmeter - "für den Standard, den wir bieten, ist das ein sehr guter Preis", so Dölle. Für rund 35 Wohnungen gebe es bereits feste Interessenten. Auf Wunsch kann die Ausstattung der Wohnung individuell gestaltet werden; außerdem können die Mieter separate Betreuungsverträge mit dem "Lutherhof" abschließen. Täglich von 8 bis 20 Uhr wird Pflegepersonal im Haus sein, rund um die Uhr gibt es einen Bereitschaftsdienst. Auch Dienstleistungen wie Frisör oder Fußpflege werden angeboten werden.

"Wir bekennen uns zum Wohngebiet Gerbstedter Straße", sagt Harry Strohschein, nebenamtliches Vorstandsmitglied. Mit dem Projekt reagiere die WBG auf die Wünsche vieler Älterer, die so lange wie möglich individuell, aber mit Betreuung wohnen möchten. Und die Lage sei ideal: Alle Einkaufsmöglichkeiten seien in der Nähe und barrierefrei zu erreichen. "Unser Ziel ist auch, dass das Haus in das Wohngebiet ausstrahlt", so Dölle. Schließlich könnten und sollten auch andere Bewohner die Angebote nutzen. Ende November, so die derzeitigen Pläne, wird das neue Haus bezugsfertig sein.