Dark-Troll-Festival Dark-Troll-Festival : Heavy-Metal-Fans in Bornstedt erwartet
Bornstedt - Einmal im Jahr verwandelt sich Bornstedt in „Klein-Wacken“ und wird zur Hochburg der Heavy-Metal-Szene. Auch dieses Mal sind tausende Metal-Fans in den kleinen Ort gereist, um seit Donnerstag bis Samstag am diesjährigen „Dark-Troll-Festival“ teilzunehmen.
Wer denkt, dass die Bewohner mit einem solchen Besucheransturm überfordert sind, der irrt. Alles ist genau durchorganisiert. Dutzende Vereinsmitglieder vom SV Blau-Weiß, vom Heimatfestverein und von der Hundesparte stellen sich als Ordner zur Verfügung und dirigieren jeden Gast zu seinem Campingplatz.
„Das Festival ist eine Bereicherung für unseren Ort“, sagt Yves Kaczor vom Organisationsteam, während er die anrollenden Autokonvois einweist. Besucher aus ganz Deutschland, aber auch aus Polen, Österreich, der Schweiz, Ukraine, Dänemark, Großbritannien oder Italien sind nach Bornstedt gekommen, um Heavy Metal zu hören.
Eine Herausforderung für die 800 Bornstedter, denn für ein Wochenende sind bei ihnen rund 3 000 Besucher zu Gast, die alle schwarz gekleidet sind und sehr laute Musik hören.
„Die Musikrichtung gefällt bestimmt nicht jedem, und wir haben auch Meckerer im Ort“, so Kaczor. „Doch mittlerweile kennen wir uns alle sehr gut“, ergänzt Klaus Wöhlemann, der Chef des SV Blau-Weiß.
An der Turnhalle, mitten im Ort, sind die Wohnmobile untergebracht. Der Sportplatz ist zu einem Zeltlager umfunktioniert. „Wir haben natürlich hohe Auflagen, und die Sicherheit steht an erster Stelle“, erklärt Wöhlemann.
So dürfen beispielsweise die Autos der Besucher nicht mehr im Ort parken. Deshalb wurde ein Shuttle eingerichtet, der die Besucher zu den einzelnen Zeltplätzen bringt. Der Sportplatz verfügt über eine Rettungsgasse, und über die Zeit des Festivals ist im Ort ein Rettungswagen stationiert.
„Anfangs wussten wir nicht, auf was wir uns hier einlassen“, meint Jürgen Heiser lachend. Heute seien sie stolz, Ausrichter des Festes zu sein. Die Leute seien einfach nett, und die Stimmung sei sehr gut.
Natürlich habe man aus den Fehlern der vergangenen Veranstaltungen gelernt, erklärt Kaczor wohl wissend, dass nicht jedem Bornstedter die Musik recht ist. Doch der Ort hat durch das Festival auch Einnahmen.
Die Mittel werden zum Kauf von Trikots für den Sportverein verwendet, und das Trainingslager der Radsportgruppe kann finanziert werden. Ein neuer Spielplatz soll mit Hilfe des Geldes in diesem Jahr auch noch entstehen.
Die Heavy-Metal-Fans fühlen sich im Mansfelder Land wohl. „Wacken ist zwar schön, aber im Vergleich zu Bornstedt bei weitem nicht so familiär, denn hier fühlen wir uns willkommen“, sagt Rahel Niederhausen aus der Schweiz. Mit ihrem Freund Gerd Sippel kommt sie seit drei Jahren nach Bornstedt zum mittlerweile zehnten „Dark-Troll-Festival“.
Monika Weise aus Saarbrücken findet die Bornstedter sehr nett. Sie schätzt die gemütliche Atmosphäre. Mit Freunden, die sich scherzhaft als Reisegruppe „Schwarze Pracht“ bezeichnen und aus Bayern, Baden-Württemberg und dem Saarland stammen, genießt sie die Zeit am Fuße der Schweinsburg in Bornstedt und hat jede Menge Spaß.
(mz)