Bildung: Bildung: Grundschule steht vor Aus

Eisleben/MZ. - Damit wird die Schule nicht die erforderliche Anzahl von 40 Schüler für eine Ausnahmegenehmigung erreichen.

Zum kommenden Schuljahr werden damit höchstwahrscheinlich keine Kinder mehr in Hedersleben eingeschult. "Der Kampf ist jetzt fast aussichtslos", sagte Lars Jennert, Ortsbürgermeister von Hedersleben gegenüber der MZ. Auch Annekatrin Schorkopf, die Sprecherin der Elterninitiative Hedersleben, war nach der Entscheidung niedergeschlagen: "Ich bin tief enttäuscht."

Der Stadtrat lehnte den Antrag der Fraktion "Die Linke" ab, die Schulbezirke so zu ändern, dass die Schüler aus Volkstedt und Polleben künftig in Hedersleben eingeschult werden. Damit wäre die magische Zahl von 40 Schülern erreicht worden und eine Ausnahmegenehmigung des Landesschulamtes in Magdeburg möglich gewesen. Die war vor zwei Wochen unter anderem mit dem Hinweis auf die zu geringe Schülerzahl verweigert worden.

"Für mich ist nicht nachvollziehbar, warum den Kindern aus Volkstedt und Polleben dieser Schulweg zugemutet werden soll", hatte Stefan Gebhardt (SPD) seine ablehnende Haltung im Hauptausschuss am Dienstag begründet. Gegen die Änderung der Schulbezirke hatten sich dort auch die beiden betroffenen Ortsteile ausgesprochen.

Martina Schmidt, die Ortsbürgermeisterin von Volkstedt, sagte: "Die betroffenen Eltern wollen ihren Kindern die Grundschule in Hedersleben wegen der Fahrtzeiten nicht zumuten". Der Ortschaftsrat von Polleben hatte sich ebenfalls, nach Angaben der Oberbürgermeisterin Jutta Fischer (parteilos) im Hauptausschuss, gegen die Änderung der Schulbezirke gewandt.

Einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt es noch für Hedersleben. Der Stadtrat hat auf Antrag von CDU und Linken beschlossen, dass die Oberbürgermeisterin gegen die Verweigerung einer Ausnahmegenehmigung klagen soll. "Das Landesschulamt war durch die Aussage der Stadtverwaltung, dass die Grundschule in Hedersleben 2013 geschlossen wird, beeinflusst", sagte CDU-Fraktionsvorsitzender Thomas Fischer der MZ. Dazu habe aber kein Stadtratsbeschluss vorgelegen. Ob Oberbürgermeisterin Jutta Fischer gegen den Stadtratsbeschluss Widerspruch einlegt, steht noch nicht fest. "Auf jeden Fall muss ich zunächst die Klage einreichen", so Fischer

Die Klage gegen den Bescheid des Landesschulamtes scheint sehr wenig Aussicht auf Erfolg zu haben. "Die ist eigentlich unsinnig. Ohne eine Änderung der Schulbezirke, senden wir kein Signal nach Magdeburg", sagte Uwe Schenkendorf (Linke) und ergänzte: "Ich muss leider sagen, dass war es dann für Hedersleben."