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"Beste Jungwinzer Deutschlands" "Beste Jungwinzer Deutschlands": Junge Winzerinnen aus Rollsdorf im Wettbewerb

Von Daniela Kainz 05.11.2015, 06:53
Stefanie Gramsch (links) und Tina Lenke nehmen die Herausforderung an: Sie sollen ihren ersten eigenen Wein herstellen.
Stefanie Gramsch (links) und Tina Lenke nehmen die Herausforderung an: Sie sollen ihren ersten eigenen Wein herstellen. Jürgen Lukaschek Lizenz

Rollsdorf - So schnell hatten Stefanie Gramsch und Tina Lenke mit dieser Herausforderung nicht gerechnet. Die jungen Winzerinnen dürfen sich zum ersten Mal an einem eigenen Wein versuchen. Ihr Chef, Winzer René Schwalbe vom Weingut „Rollsdorfer Mühle“, eröffnete ihnen vor wenigen Tagen die Möglichkeit, ihre Kenntnisse aus der Ausbildung nun in die Praxis umzusetzen.

Der Kerner ist eine weiße Rebsorte. Bei ihrer Züchtung an der Außenstelle Lauffen am Neckar der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau mit Sitz in Weinsberg wurden 1929 roter Trollinger und weißer Riesling durch August Herold gekreuzt. Zu Beginn sprach man vom weißen Herold, später wurde die Rebsorte mit Bezug auf den schwäbischen Dichter Justinus Kerner, der in Weinsberg gelebt hatte, in Kerner umbenannt.  

Ein wenig überrascht waren die 25 und 22 Jahre alten Frauen schon. Die Aufgabe wollen sie aber nicht scheuen. „Wir versuchen das“, sagt Stefanie Gramsch, die im Wechsel auch für Winzer Rainer Strohm vom Weingut Schloss Seeburg arbeitet.

Winzer Schwalbe geht mit seinen Plänen sogar noch einen Schritt weiter. Seine beiden Schützlinge sollen sich mit ihrem ersten Wein am nächsten bundesweiten Wettbewerb „Beste Jungwinzer Deutschlands“ der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) beteiligen.

Bis zur Ausschreibung für die kommende Runde im nächsten Jahr hätten sie jetzt Zeit, sich auf die einzelnen Aufgaben vorzubereiten. So müssen sich die jungen Winzerinnen zunächst theoretisch beweisen und in einem Online-Test für den Wettbewerb qualifizieren. Fachkenntnis und ein Gefühl für die Branchenthemen der nächsten Jahre werden laut Veranstalter von den Teilnehmern erwartet. Eine Experten-Jury bewertet schließlich die Weine der Bewerber, die es in die Endrunde schaffen.

Winzer Schwalbe gibt den Winzerinnen für die Weinproduktion Trauben der Sorte Kerner. Ungefähr so viel, „um am Ende ein 100-Liter-Fass mit Wein“ zu füllen. Im Übrigen will er sich „völlig raushalten“ und den beiden jungen Frauen freie Hand lassen. „Sie sollen experimentieren und sich ausprobieren können“, sagt er.

Die Herstellung des ersten eigenen Weines wird kein Gemeinschaftswerk von Stefanie Gramsch und Tina Lenke, die bei der Lese ein eingespieltes Team sind und gut Hand in Hand arbeiten. Schwalbes Idee ist, jede Winzerin ihren eigenen Wein produzieren zu lassen. „Damit sie auch untereinander vergleichen können“, erklärt er.

Auf das Urteil der jeweils Anderen sind die beiden Winzerinnen natürlich gespannt. In einem Punkt sind sie sich bereits zu Beginn einig. Wenn sie die Wahl zwischen einem Weiß- und einem Rotwein haben, lassen sie sich lieber einen Weißwein einschenken. Beste Voraussetzungen also, um jetzt schon einmal innerbetrieblich in einen kleinen Wettstreit um den besten Kerner zu treten. (mz)

Die Trauben für die Produktion stellt Winzer René Schwalbe bereit.
Die Trauben für die Produktion stellt Winzer René Schwalbe bereit.
Jürgen Lukaschek Lizenz