Bei Asien-Reisen einfachen Menschen näher gekommen
HETTSTEDT/MZ. - Betrachtet man diese Gesichter näher, so ist man überrascht über den diesen Bildern innewohnenden Ausdruck von Lebensfreude und Optimismus. Das ist im ersten Augenblick nicht das, was man von Fotos aus dem asiatischen Raum erwartet. Verbinden wir Europäer doch in erste Linie Elend und bittere Armut der Menschen mit dieser Region.
Diese Situation ist zweifellos auch vorhanden. Die andere Seite des Lebens hat Andreas Kadler aus Großörner in seinen Fotos festgehalten. Dem Betrachter ist klar, dass die ausgestellten Bilder keine herkömmlichen Touristenfotos sind. Auf seinen Reisen durch die Länder Asiens ist Kadler den einfachen Menschen auf der Straße näher gekommen. Durch seine ruhige und bescheidene Art ist es ihm gelungen, Situationen im Bild festzuhalten, die das wirkliche Leben widerspiegeln.
So fühlt man sich auf die Teeplantagen in Malaysia versetzt, schaut buddhistischen Mönchen an einem Imbissstand beim Milchtrinken zu, sieht streng Religiöse in Indien bei ihren Waschungen in einem heiligen Fluss und ist bei einer fröhlichen Hochzeitsfeier dabei.
Sieht man die schwer mit Bambus beladenen Ochsenkarren, das tägliche Leben vor ärmlichen Hütten oder die schwere Arbeit der Landarbeiterfrauen, vermeint man als Betrachter die Hitze förmlich zu spüren. Aber immer wieder lachen Kinderaugen. Das hat Andreas Kadler mit seiner Kamera erreicht.
Er ist kein professioneller Fotojournalist, hat vielmehr den ganz "normalen" Beruf eines Groß- und Außenhandels-Kaufmannes erlernt. Vom ganz einfachen Fotografieren bis zu den jetzigen Fotos hat es einen Entwicklungsprozess gegeben. Die Fotos sind auf mehreren Reisen entstanden, die Andreas Kadler mit einem Freund unternommen hat. Sicher steht hinter all den Unternehmungen auch ein wenig Abenteuer und Risiko, aber im Vordergrund ist der Wunsch, etwas von den Menschen und ihrem täglichem Leben zu erfahren.
Dabei kann es schon mal vorkommen, dass man einige Tage bei kambodschanischen Bauern in einer einfache Hütte weitab von Telefon und Stromversorgung lebt. Nur so ist man nahe genug an den Menschen dran. Dann gelingen auch ausdrucksstarke Fotos.
Bei der Ausstellungseröffnung am Samstag im Kunstzuckerhut kam im Gespräch mit den Besuchern der Wunsch auf, mehr über die Geschichten rund um die ausgestellten Fotos zu erfahren. Nun wird die Möglichkeit geprüft, in der Zeit bis zur nächsten Reise Kadlers einen Diavortrag im Zuckerhut zu veranstalten. Das verspricht auf jeden Fall einen interessanten Abend.
Die eröffnete Fotoausstellung ist im Zuckerhut dienstags bis samstags in der Zeit von 10 - 16 Uhr bis zum 19.11.2008 zu sehen.