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Letzte große Instandsetzung um 1880 Arbeiten an der Fassade der St.-Marien-Kirche in Sylda stehen an

Die Fassade und das Dach am Turm der St.-Marien-Kirche in Sylda sollen erneuert werden. Dafür gab es bereits die ersten Fördermittel.

22.04.2021, 11:42
Die Evangelische Kirche St. Marien in Sylda soll saniert werden - im Fokus der Arbeiten steht der Kirchturm samt Dach.
Die Evangelische Kirche St. Marien in Sylda soll saniert werden - im Fokus der Arbeiten steht der Kirchturm samt Dach. (Foto: Jürgen Lukaschek)

Sylda

Deutliche Risse ziehen sich durch das Mauerwerk und am Boden liegen verteilt einzelne Steinsplitter. Die St.-Marien-Kirche in Sylda hat ihre besten Tage hinter sich - zumindest was die Fassade angeht. „Bei Regen und Wind bröseln immer mehr Steine ab. Die Ecksteine sind schon vollkommen abgerundet, an manchen Stellen ist der Putz nur noch in Teilen vorhanden“, zählt Gerald Zobel, Vorsitzender des Gemeindekirchenrats Sylda, die Schäden am Kirchturm auf.

Deswegen soll es ein neues Gewand für den Turm geben. Neben der Sanierung der Fassade wird auch das Turmdach erneuert. Die alten Schiefer kommen runter und neu drauf. Aber auch der Dachstuhl und tragende Balken müssen ausgewechselt werden, sagt Zobel. Teilweise seien Holzbauteile zusammengestückelt oder gebrochen, auch Feuchtigkeit hat in den vergangenen Jahren Spuren hinterlassen.

Die dritte Kirche an diesem Standort

Gegründet wurde die Kirche bereits im frühen Mittelalter. Jedoch ist das heutige Bauwerk das bereits dritte, das sich an jenem Standort befindet. Der erste Bau wurde - Angaben des Evangelischen Kirchenkreises Eisleben-Sömmerda zufolge - bei einem Brand am 2. April 1657 ein Raub der Flammen. Das daraufhin neu errichtete Gotteshaus musste wegen Baufälligkeit gut ein Jahrhundert später - im Jahr 1764 - abgerissen werden. In der Zeit von 1764 bis 1767 entstand dann die dritte Kirche, die noch heute das Ortsbild prägt und bereits von weitem über den Häusern Syldas sichtbar ist.

Um 1880 herum, erzählt Zobel, gab es eine letzte, große Instandsetzung. „Seitdem wurde nicht mehr viel an der Fassade gemacht.“ Kleinere Reparaturarbeiten folgten noch 1989, ansonsten wurde nach der Wende in ein neues Dach, neue Fenster und die Sanierung des Innenraums investiert. 2019 wurde die Wand im Altarraum neu gemalert. 15.000 Euro kosteten die Arbeiten damals, die über Eigenmittel der Kirchengemeinde und Fördermittel finanziert wurden.

Gerald Zobel vom Gemeindekirchenrat  und Prädikant Tobias Körnig (v.li.) hoffen, dass die Fördermittel bald zusammen sind.
Gerald Zobel vom Gemeindekirchenrat und Prädikant Tobias Körnig (v.li.) hoffen, dass die Fördermittel bald zusammen sind.
(Foto: Tina Edler)

Warten auf Fördermittel für Sanierung der Syldaer Kirche

Und auch für die bevorstehenden Arbeiten am Kirchturm fließen die Gelder aus unterschiedlichen Töpfen. Von der Kirchengemeinde gab es bereits 8.000 Euro, der Kirchenkreis steuert 17.000 Euro bei. Die Lotto GmbH Sachsen-Anhalt hat kürzlich grünes Licht für 25.000 Euro gegeben, beantragt waren hier ursprünglich 45.000 Euro, sagt Tobias Körnig, Prädikant für die Pfarrbereiche Welbsleben und Beyernaumburg. Offen seien noch Mittel beispielsweise beim Bund, Land und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. „Aber noch sind wir nicht nervös. Es dauert immer eine Weile, bei so einem großen Projekt“, so Körnig.

Insgesamt 245.000 Euro werden für die Arbeiten an der Fassade und dem Dach benötigt. Einen offiziellen Starttermin gibt es noch nicht, da man die ausstehenden Förderanträge abwarte. Man hoffe aber, in diesem oder spätestens nächstem Jahr beginnen zu können, so Körnig. Denn weniger werden die Arbeiten nicht. Im Innenraum seien beispielsweise noch etliche Malerarbeiten in der Warteschlange. „Mit so einer großen Kirche hat man immer etwas zu tun und wird nie fertig“, sagt Körnig. (mz/Tina Edler)