Andrea Berg: Andrea Berg: Fan aus Eisleben singt mit ihr auf der Bühne

Eisleben/Erfurt - Dominik Greiners großer Moment dauert rund sechs Minuten: Mit Freudentränen in den Augen steht der 22-jährige Eisleber auf der Bühne einer Konzerthalle in Erfurt. Das Publikum jubelt. Direkt neben Greiner, im golden glitzernden Kleid, singt sein großes Idol: Schlagerstar Andrea Berg.

Mit ihr auf der Bühne zu stehen, allein das hätte er nie zu träumen gewagt. Doch es kommt noch besser. Denn die Sängerin fragt: „Willst Du mit mir singen?“ Klar will er das, er, der jedes Album von ihr besitzt und jeden ihrer Texte kennt. Und so legen sie los, im Duett, Seit an Seit: „Wenn du mich willst, dann küss mich doch.“

Auch kurz nach dem Konzert in Erfurt kann Greiner noch nicht so recht fassen, dass Schlagerstar Andrea Berg ausgerechnet ihn ausgeguckt hat, dass sie ihn aus der ersten Reihe im Publikum auf die Bühne bat. Der 22-Jährige sitzt auf dem Sofa in seiner Eisleber Wohnung und sagt: „Es war ein unbeschreibliches Gefühl. So etwas erlebt man nicht noch einmal.“

Greiner wohnt in Eisleben zusammen mit Michi Döring, seinem Freund. Und das Andrea Berg in dem Leben der beiden eine wichtige Rolle spielt, ist hier unschwer zu erkennen. In der Küche, auf einer Ablage, stehen Becher mit Bildern der Sängerin, auf der Kommode gerahmte Fotos, daneben Eintrittskarten und das große CD- und DVD-Set. Nur das Bild an der Wand, das passt nicht recht, da prangt Helene Fischer. „Ich finde die ein bisschen besser“, sagt Döring und grinst.

Greiner sieht das freilich anders. Für ihn steht Andrea Berg ganz oben. Er hat ein T-Shirt von ihr und einen Schal. „Ihre Lieder gehen ins Herz“, sagt er, „sie singt sehr gefühlvoll, mal unbeschwert, mal traurig.“ Schlager, das ist seine Musik. Schon immer. Kein Pop, kein Hip-Hop, keine Klassik. Er sei mit dieser Musik groß geworden, erzählt er, schon als Kind habe er Schlager gehört, auf Festen, in der Familie. „Das ist wohl so, wenn man vom Dorf kommt“, sagt Greiner, der ursprünglich aus Ritterode stammt. Auf seinem ersten Konzert von Andrea Berg war er 2008, seither waren es eine ganze Menge mehr. Doch das in Erfurt, das war das größte. Keine Frage.

Michi Döring kramt nun sein Handy hervor. Er war auch mit in Erfurt, genau wie Greiners Mutter, die Schwester und zwei Freunde. Und er hat den großen Auftritt seines Freundes auf Video festgehalten, etwas wackelig zwar, aber das ist egal. „Ich schaue mir das Video jeden Tag an“, sagt Greiner. Und dann erzählt er, wie es so war, als die berühmte Sängerin ihn an die Hand nahm und auf die Bühne führte, vor all den Menschen. „Ich war übelst nervös, mein Puls war auf 180“, berichtet er. „Ich war sogar so aufgeregt, dass ich dem Publikum gesagt habe, ich komme aus Halle, obwohl das nicht stimmt. Ich weiß auch nicht, warum.“

Als dann aber die Musik losging, als Berg ihm das goldene Mikrofon reichte, da war die Nervosität wie weggeblasen. Er sang einfach los, den Text des viele Jahre alten Liedes kannte er sowieso. Und irgendwann kam Berg auf ihn zu, und die beiden sangen gemeinsam. „Das war super“, sagt Greiner.

Hat er da vielleicht ein ganz neues Talent an sich entdeckt? Ein Gesangstalent? Auf keinen Fall, sagt er und lacht. Und sein Freund Michi Döring stimmt ihm schmunzelnd zu: „Der Gesang war ziemlich schief“, sagt er. „Ein Sänger wird aus Dominik in diesem Leben nicht mehr. “

Aber darum geht es natürlich nicht. Mit Andrea Berg aufgetreten zu sein, das zählt. Die Minuten auf der Bühne in Erfurt, an der Seite seiner Lieblingssängerin, wird Greiner nie vergessen. So viel ist sicher. (mz)