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Altes Neustädter Rathaus Altes Neustädter Rathaus in Eisleben: Notsicherung des Gebäudes beginnt im Januar

Von Jörg Müller 28.12.2016, 07:00
Das alte Rathaus im Breiten Weg in Eisleben wird notgesichert.
Das alte Rathaus im Breiten Weg in Eisleben wird notgesichert. Lukaschek

Eisleben - Die Notsicherung des Neustädter Rathauses in Eisleben wird im Januar beginnen. Wie der Architekt und Denkmalpfleger Jörg Kowalski auf MZ-Anfrage sagte, fertige die beauftragte Firma derzeit die erforderlichen Stahl- und Holzteile. Mit der Konstruktion soll ein Einsturz des historischen Gebäudes im Breiten Weg verhindert werden. Für die Notsicherung stehen 110.000 Euro zur Verfügung, die jeweils zur Hälfte vom Land und dem Landkreis kommen.

Laut Kowalski werden außen an den Fassaden Holzbalken angebracht, die quer durch das Haus mit Stahl-Ankern verspannt werden. Dass die Konstruktion keinen schönen Anblick bieten werde, sei durchaus gewollt. „Eine Notsicherung soll optisch stören“, so der Architekt. Schließlich müsse ja nach wie vor die Sanierung des Gebäudes das Ziel sein.

Das Problem dabei: Die Immobilie ist offiziell „herrenlos“. Der letzte Eigentümer, ein Schweizer, hat 2009 gegenüber dem Grundbuchamt seinen Verzicht auf das Grundstück erklärt. Bislang hat sich kein neuer Eigentümer oder Interessent gefunden. Der Landkreis Mansfeld-Südharz ist jetzt lediglich im Rahmen der Gefahrenabwehr tätig geworden. Kowalski hatte in einem Gutachten für den Landkreis festgestellt, dass akute Einsturzgefahr bestehe. Eine Sanierung des seit mehr als 40 Jahren leerstehenden Gebäudes dürfte mehrere Millionen Euro kosten. Dazu kommt, dass es bislang auch kein Nutzungskonzept gibt.

Das Rathaus für die Eisleber Neustadt wurde 1571 bis 1589 erbaut. Von 1815 bis 1852 war das Gebäude Gerichtssitz, daher auch der Name „Altes Gericht“. Später wurde es als Bürgerschule und Volksküche sowie ab 1917 als Wohnhaus genutzt. Nach mehreren Erdsenkungen musste das Gebäude 1973 wegen Bauschäden gesperrt werden. (mz)