Abwasserzweckverband Eisleben-Süßer See Abwasserzweckverband Eisleben-Süßer See: Kläranlage vor dem Baustart

Osterhausen/MZ - Im Eisleber Ortsteil Osterhausen steht der Baubeginn für die neue Kläranlage des Abwasserzweckverbandes (AZV) Eisleben-Süßer See bevor. Wie AZV-Geschäftsführer Andreas Gimpel im Gespräch mit der MZ sagte, habe die Verbandsversammlung den Vergabe-Beschluss gefasst. Geplant sei, in den nächsten Tagen den Bau-Auftrag zu erteilen, so dass es Mitte Mai losgehen könne. Die Kläranlage wird etwas außerhalb der Ortschaft entstehen, auf dem Gelände des ehemaligen Husky-Hofes in der Rainstraße. „Wir haben sechs Grundstücke als mögliche Standorte geprüft.“
An die Anlage werden Osterhausen, Kleinosterhausen, Sittichenbach und Rothenschirmbach angeschlossen sowie vier Orte aus dem Bereich des Trinkwasserzweckverbandes (TZV) Südharz: Bornstedt, Holdenstedt, Liedersdorf und Beyernaumburg. Das Abwasser, das künftig in Osterhausen behandelt wird, entspricht rechnerisch dem von rund 4.200 Einwohnern. Die Kosten für die Kläranlage liegen bei rund 4,7 Millionen Euro. 2,4 Millionen stellt das Land als Fördermittel zur Verfügung; den Rest teilen sich die beiden Verbände.
Außerdem werden in diesem Zusammenhang auch Abwasserkanäle in den Orten sowie eine Druckleitung von Rothenschirmbach nach Osterhausen gebaut. Insgesamt (Kläranlage und Kanäle) werden damit laut Geschäftsführer Gimpel zehn Millionen Euro investiert, etwa die Hälfte davon Fördermittel.
Streit sei beigelegt
Die Kläranlage in Osterhausen und die dazugehörigen Abwasserkanäle und Überleitungen sind für den Abwasserzweckverband Eisleben-Süßer See die letzte größere Neubau-Investition. „In Zukunft wird es dann vor allem um die Sanierung von Kanälen gehen“, so Geschäftsführer Andreas Gimpel. Zur Zeit laufen außer in Osterhausen, Sittichenbach und Rothenschirmbach noch Bauarbeiten in Helbra und Ahlsdorf.
Der Verband im Internet: www.azv-eisleben.de
Die Umsetzung des Projekts hat sich wegen Unstimmigkeiten zwischen den beiden Verbänden verzögert. Wie Gimpel sagte, habe der TZV Südharz im März den Vertrag mit dem Eisleber AZV juristisch angefochten. Dieser Vertrag war im Juli vergangenen Jahres abgeschlossen worden - allerdings noch vom AZV Südharz, dem Vorgänger des heutigen Verbands. In einer Eilentscheidung habe das Verwaltungsgericht Halle dem AZV Eisleben-Süßer See Recht gegeben, so Gimpel. Er gehe davon aus, dass damit der Streit beigelegt sei. Es sei auch mit dem Land abgestimmt, dass es im Bereich der Rohne nur eine Kläranlage geben könne.
Die in Osterhausen geplante Anlage arbeite mit einer „sehr hochwertigen Technologie“ und werde „sehr flexibel“ sein, so Gimpel. Auch die Abluft werde behandelt. Das gereinigte Abwasser wird in die Rohne eingeleitet; der Schlamm kommt ins Klärwerk Rollsdorf und wird im dortigen Faulturm zur Energiegewinnung genutzt.
Die Fertigstellung der Osterhäuser Kläranlage ist bis Ende dieses Jahres geplant - was der Geschäftsführer freilich als „sehr sportliches Ziel“ bezeichnet. Derzeit wird das Abwasser in Rothenschirmbach mit einer Behälterkläranlage gereinigt, die nach der Inbetriebnahme der neuen Anlage abgebaut wird. In Osterhausen und Sittichenbach gibt es bisher keine zentrale Abwasserentsorgung.