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Zwillingsmädchen aus Alten Zwillingsmädchen aus Alten: Bundespräsident übernimmt Ehrenpatenschaft

Von silvia bürkmann 08.12.2015, 21:28
Die komplette Familie Fricke hat Aufstellung genommen und freut sich über den Besuch von Jörg Schnurre (re.)
Die komplette Familie Fricke hat Aufstellung genommen und freut sich über den Besuch von Jörg Schnurre (re.) sebastian Lizenz

Dessau - Errechnet war ein späterer Geburtstermin, aber dann ging am 22. Juli im Altener Klinikum alles ganz schnell. Der Gynäkologe wies die Hochschwangere umgehend eine Tür weiter. In den Kreißsaal. Um 8 Uhr wurde die zu erwartende Zwillingsgeburt eingeleitet. Um 10 Uhr hatte Paula (2600 Gramm) das Licht der Welt erblickt. Ihre Schwester Pia (2800 Gramm) ließ Mutti Jenny Fricke gerade zwei Minuten zum Luftholen. Dann war das neue Familienglück perfekt. Und schon am Folgetag kamen die drei Fricke-Frauen gesund nach Hause.

Und wurden dort in Alten empfangen von den sechs Männern der Familie. Denn Paula und Pia reihen sich als 6. und 7. Kind in den Haushalt von Jenny (36) und Thomas Fricke (42). Diesen Kinderreichtum würdigte Bundespräsident Joachim Gauck mit seiner Ehrenpatenschaft für beide Mädchen. Zur Übergabe des Patengeschenks, der Urkunde und eines Bildnisses vom Paten Gauck hat am Dienstag Jörg Schnurre, persönlicher Referent des Dessau-Roßlauer Oberbürgermeisters Peter Kuras, eingeladen. Und gekommen ist mit den Eltern das gesamte Kinder-Septett.

Endlich Mädchen!

Vor den jetzt fünfmonatigen Zwillingsmädchen hatte Jenny Fricke bereits fünf Jungen geboren. „Und alle im Dessauer Klinikum, gleich um die Ecke von Zuhause“, ist die junge Mutter stolz. Der Größte ist der 15-jährige Dominik, gefolgt von Maximilian, der 13 ist und für alle nur „Max“ heißt. Dann brachte Jenny mit Felix und Fabian (9) bereits einmal Zwillinge zur Welt. Sind ihre Großen bereits Schüler in der Ganztagsschule Zoberberg, genießt „der Kurze“ Finn-Luca (4) noch den Komfort eines Hauskinds. Aber bei der Kinder- und Jugendfeuerwehr in Alten könnten die Frickes schon gut einen Löschtrupp stellen. Haben die Jungen einen anderen Vater aus Jennys vorheriger Ehe, ist Papa Thomas nun besonders stolz auf seine Mädchen. „Wir waren erst nicht sicher, ob diesmal eine kleine Püppi dabei ist“, erinnert sich Jenny an die erste Ultraschalluntersuchung. Der Frauenärztin vermutete ein Pärchen im Bauch der Mutter. Dann aber war sich ein zweiter Arzt in Halle felsenfest sicher: „Das sind definitiv zwei Mädchen!“

Im Haus in Alten wird in absehbarer Zeit umgeräumt. Eine Sieben-Raum-Wohnung bewohnt die kinderreiche Familie. Ein Zimmer teilen sich derzeit nur die Zwillingsbrüder Felix und Fabian. Die Jüngsten schlafen noch bei Mutti und Vati. Für den Fremden sehen die zarten Geschöpfe völlig gleich aus. Helle Haare, blaue Augen... „Sie sind aber ganz verschieden“, betonen beide Eltern. So habe Pia ein rundes Gesicht und Paula ein schmales. „Auch vom Wesen sind sie anders. Pia ist lebhaft und neugierig, als befürchte sie, irgendwas zu verpassen. Ganz die Mama“, urteilt Papa Thomas. Paula hingegen sei „die Ruhe selbst“. (mz)