Zerbster Heimat- und Schützenfest Zerbster Heimat- und Schützenfest: Finale mit Ziehungsmarathon
Zerbst/MZ/iot. - Am Montagmorgen war es nach zwei Wochen gespannten Wartens endlich soweit: Im Rathaus fand die Ziehung der 102. Pferdemarktlotterie statt. Der Verkehrsverein, Ausrichter der Gewinnaktion, hatte öffentlich eingeladen, "uns auf die Finger zu schauen", wie es Viola Tiepelmann von der Lotteriekommision ausdrückte.
Rund 30 Zerbster waren in das Rathaus gekommen und verfolgten den fast zweistündigen Ziehungsmarathon. Nicht nur eine Glücksfee hatte sich die Lotteriekommission ausgesucht, sondern gleich vier. "Wasserjette" Heidemarie Konzok gehörte schon traditionell zu den Ziehungs-Helfern. Sie wechselte sich zusammen mit Frank Zimmermann und Regina Albrecht vom Zerbster Verkehrsverein an der Lostrommel ab. Vierter im Bunde, der die Lostrommel rührte, war Vereinsvorsitzender Edwin Sperling. Viola Tiepelmann und Edeltraut Heise verkündeten die Gewinnnummern.
Das alles geschah unter den wachsamen Augen dreier Protokollanten und der Notarin Christel Klang, die auch in den vergangenen Jahren für die Beglaubigung der Gewinne zuständig war. 200 Sachpreise galt es zu ziehen, vom Reiseatlas über Bücher, Gartenmöbel, Sonnenschirme und Fahrräder. Sogar 50 Kilogramm Kartoffeln gab es zu gewinnen.
Doch die Freudenschreie im Saal hielten sich in Grenzen. "Wir haben das relativ selten, dass die Gewinner im Saal sitzen. Passiert es doch mal, dann sind auch wir hier glücklich und freuen uns mit. Das kurbelt dann auch die Stimmung an", sagt Viola Tiepelmann.
In diesem Jahr juchzte es viermal im Saal: Das Abendessen mit Bürgermeister Helmut Behrendt fand seine Begleitung im Raum. Und der Zerbster Vladimir Schnakenberg durfte sich über einen benzinbetriebenen Rasenmäher freuen. "Zum Glück habe ich Verwandte mit Rasen", sagte er schmunzelnd. Bei den Geldgewinnen, die im Anschluss separat ausgelost wurden, fanden sich zwei Glückspilze, die mit je 20 Euro mehr in der Brieftasche nach Hause gehen durften.
Insgesamt 41 000 Lose standen in diesem Jahr zum Verkauf. 1261 davon enthielten Nummern, die eine Gewinnchance bei der Ziehung hatten. Die restlichen waren Nieten. Allerdings blieben in diesem Jahr 990 Lose übrig. "Die sind der Hitze geschuldet", meint Vereinschef Edwin Sperling.
Im nächsten Jahr will der Verein trotzdem wieder die gleiche Anzahl an Losen zum Verkauf stellen. "Sonst fehlen dann vielleicht welche", sagt der Vorsitzende. Eine Besonderheit gab es bei der Ziehung dennoch: Zum dritten Mal wurde der Hans Friebel-Preis vergeben. Die Trophäe geht jedes Jahr an den, der die meisten Lose verkauft hat.
Diese Verleihung ist nach dem gleichnamigen Losverkäufer und Familienvater benannt, der vor drei Jahren starb. Seine Kinder jedoch machten dem Vater auch in diesem Jahr alle Ehre. 17 000 Lose verkauften Sabine Pfeifer, geborene Friebel, und ihr Mann Karl-Heinz in der vergangenen Woche auf dem Festplatz. Wir haben die halbe Nacht durch verkauft. Da steckt wirklich sehr viel Mühe und Verantwortung dahinter", sagt Sabine Sperling stolz. Da die Familie den Preis bereits das dritte Jahr in Folge gewann, darf sie den Pokal nun behalten.
Losbesitzer können unter der Telefonnummer (03923) 78 44 66 ab Freitag beim Zerbster Verkehrsverein die Gewinnlisten anfordern und nach ihren Gewinnen Ausschau halten.