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Zerbst Zerbst: In der Weihnachtsbäckerei

15.12.2003, 17:15

Zerbst/MZ/blo. - Vater und Sohn, Seniorchef Hans-Joachim und Juniorchef Daniel Hoffmann, aus der gleichnamigen Zerbster Schlosskonditorei sind damit beschäftigt, die begehrten Knabbereien in alter Tradition zu fertigen. Viele Tage vor dem Weihnachtsfest entstehen die ersten Häuschen.

Dann geht es Schlag auf Schlag, die Nachfrage ist groß, und die beiden müssen bald für Nachschub sorgen. So kommen leicht 50 bis 60 Knusperhäuschen zum Verkauf. Während einige Kunden spontan zugreifen, gibt es auch zahlreiche Vorbestellungen.

Und wie es eben im Märchen ist, kleben auch hier die herzhaftesten Leckereien an den Wänden: Kleine Schokoladentafeln, runde Schokobonbons und Kekse sind ringsum samt Tannenbäumen vom Pulverschnee eingeschneit. Weißer Rauch qualmt aus dem Schornstein und vor der Tür treffen sich gerade Hänsel und Gretel mit der Hexe.

Ein herrlicher Anblick. Und alles eigentlich viel zu schade, um es zu essen. Hans Joachim erinnert sich: "Schon als Kind sah ich meinem Vater über die Schultern, als er in den 50er Jahren im damaligen Dessauer Geschäft mit viel Liebe und Geschick die Häuschen baute. So lernte ich von klein auf mit Hand anzulegen." Kein Wunder, dass auch er in die Fußstapfen des Vaters trat, um mit ihm später (1972) nach umfangreichen Umbaumaßnahmen die Zerbster Schlosskonditorei Hoffmann zu eröffnen.

Besonders in der Vorweihnachtszeit stehen Meister und Gehilfen einige Stunden länger in der Backstube, um alle Wünsche der Kunden zu erfüllen. Denn natürlich gibt es nicht nur die Knusperhäuschen. Das Angebot umfasst eine große Auswahl an Stollen, Baumkuchen, Teegebäck, Makronen bis hin zu Weihnachtsmännern und Marzipankartoffeln. Dazu kommen die gängigen Angebote - von Blechkuchen bis zur Sahnetorte. Aber auch leckere Dessertstückchen und in Handarbeit hergestellte Pralinen präsentieren die Konditoren und ihre Gehilfen.

Um 4 Uhr klingelt täglich der Wecker, und eine Stunde später stehen sie in der Backstube. Während hier die Konditormeister das Sagen haben, führen die beiden Frauen (Frau des Seniorchefs und Freundin des Juniorchefs) die Regie an der Ladentheke und im Kaffee.