Wörlitz Wörlitz: Hochwasser verdrängt Schleppjagd an die Insel
WÖRLITZ/MZ. - Auch die achte Fürst-Franz-Gedächtnisschleppjagd soll erst nach ihrem erfolgreichen Abschluss abgeblasen werden. Durch die Jagdhornbläser der Insel Usedom. So wie es inzwischen Tradition ist, hat sich das der veranstaltende Anhaltische Reit- und Fahrverein Wörlitzer Winkel auch für das bevorstehende Wochenende fest vorgenommen.
Allerdings stellt sich die übliche und schon etwas eingespielte Durchführung in diesem Jahr gar nicht so einfach dar. Das Hochwasser hat die eigentlich vorgesehene Strecke für die Reiter und die Kremser unpassierbar gemacht. "Wir haben schon überlegt, ob wir die Schleppjagd abblasen", sagt Ina Grünberg, die Schriftführerin des Vereins. Doch die große Nachfrage und die vielen Besucher, die extra von weither an diesem Wochenende nach Wörlitz anreisen und die Freude, die alle gemeinsam an dem dreitägigen Höhepunkt im Vereinsjahr haben, haben die Vereinsmitglieder im wahrsten Sinne des Wortes andere Wege suchen lassen. "Absagen wollen wir nicht. Wir müssen aber die Strecke in kleinerer Form absolvieren, weil die Wiesen zum Teil noch unter Wasser stehen", sagt Grünberg.
Auch der Start und der Abschluss der großen Schleppjagd am Sonnabend, die immer viele Besucher zusätzlich anziehen, müssen verlegt werden. "Wir können nicht zur Luisenklippe, wo die Hunde sonst immer das Cureé erhalten", bedauert Grünberg. Deshalb wird sich die Mecklenburger Meute in diesem Jahr an der Rousseau-Insel auf ihre Belohnung stürzen. Das könnte gegen 15 Uhr oder auch 15.30 Uhr sein, vermutet Grünberg. Rund fünf Stunden vorher, um 10.30 Uhr, starten die Reiter und die Kutschen ebenfalls an der Rousseau-Insel. Wobei es diesmal nicht zum Schloss geht. Der Reit- und Fahrverein befürchtet Probleme beim Überqueren der Friederikenbrücke.
Mit rund 300 Teilnehmern rechnet der Verein in diesem Jahr. 20 Kutschen und zehn Kremser werden somit in der Elbaue unterwegs sein und alle sind ausgebucht, so dass es keine Mitfahrgelegenheit mehr gibt. "Das wird die größte Schleppjagd, die wir bisher hatten", erklärt Grünberg angesichts der Anmeldungen. Erwartet werden nicht nur die Gäste von der Küste, die Usedomer Jagdhornbläser, sondern auch Besucher aus Bayern zum Beispiel, die sowohl bei den Reitern als auch bei den Mitfahrern dabei sein werden.
Traditionell organisiert der Verein rund um die Fürst-Franz-Gedächtnisschleppjagd auch ein Programm, das die Teilnehmer von Freitag bis Sonntag unterhält. Dazu gehört zum Abschluss auch die so genannte Trainingsschleppe auf einer deutlich kürzeren Strecke am Sonntag, an der die meisten Reiter noch einmal teilnehmen.