Workshop in Dessau Workshop in Dessau: Wie kann der Bauhaus-Radweg verbessert werden?

Dessau - Eigentlich gibt es ihn schon, den Bauhaus-Radweg. Zumindest irgendwie. Aber wer auf ihm fährt, merkt recht schnell, eine verbindende und womöglich informierende Route zwischen den Bauhaus-Bauten sieht anders aus. „Der Weg vom Bauhaus zum Kornhaus ist ja ganz schön“, sagt Bauhausdirektorin Claudia Perren, die selbst viel mit dem Rad unterwegs ist. Dessau sei nicht nur Bauhausstadt, sondern auch eine tolle Fahrradstadt. „Aber es gibt eben auch Durststrecken.“ Vom Bauhaus nach Törten sei so eine. Mit Blick auf das Bauhaus-Jubiläum im Jahr 2019 soll sich das ändern. „Was könnte auf dem Weg geschehen, dass ich mich auf den Weg mache“, fragt Perren. 35 Studierende verschiedener Hochschulen in Offenbach, Kiel, Düsseldorf und Dessau machen sich nun in einem Workshop auf die Suche nach der Antwort.
Orientierung fällt schwer
Zunächst einmal haben sich die Studenten am Freitag selbst aufs Rad geschwungen und den bestehenden Bauhaus-Radweg vom Kornhaus bis zur Siedlung Törten erkundet. Probleme waren schnell gefunden: Die Orientierung auf dem Weg falle schwer. In Törten könne nur schwer ausgemacht werden welche Gebäude zu den Bauhaus-Bauten gehören. Und wieder wurde der Bahnhof als ein nur schwer überwindbares Hindernis für Radfahrer ausgemacht.
„Einiges wirkte auch sehr skurril“, sagt Gabi Schilling, Professorin an der Peter Behrens School of Arts in Düsseldorf, und meinte damit die verschiedenen zeitlichen Schichten, die in Dessau in Form von klassizistischer, moderner, sozialistischer und auch zeitgenössischer Architektur nebeneinander existieren. „Solche Irritationen können auch als etwas Spannendes empfunden werden“, erklärt Elisabeth Kremer, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Bauhaus und Leiterin des Workshops.
Ergebnisse im Februar
Und so sind die zeitlichen Schichten Anknüpfungspunkt für eine der Arbeitsgruppen. Diese Ebenen erzählen die Geschichte der Stadt. Unter dem Stichwort Umschichtung sind sie nun auf der Suche nach neuen Arten, „wie man Dessau erzählen“ könne. Andere befassen sich damit, wie Grenzen und Hürden überwunden werden oder wie mehr Infos vermittelt werden können. Auch Überlegungen zur Wegeführung, zu einmaligen Interventionen oder dauerhaften Installationen wurden gemacht.
Der Workshop diente den Studenten erst einmal zur Ideen- und Materialsammlung. Während des Semesters werden sie ihre Ansätze weiter ausbauen und konkretisieren. Im Februar stellen sie ihre Ergebnisse vor. Die Stiftung Bauhaus Dessau wolle sie durchaus als Impuls nehmen für die eigenen Vorschläge, die sie der Stadt Dessau vorlegen wird, versichert Perren. (mz)