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Die neue Chefin im Rundbau „Wollte neue Herausforderung“: 32-Jährige leitet seit Jahresbeginn das Ordnungsamt von Dessau-Roßlau

Laura Hoyer führt seit Jahresbeginn die Geschicke des Amtes für öffentliche Sicherheit und Ordnung. Die 32-Jährige will vor allem bürgernah arbeiten.

Von Sylke Kaufhold 19.03.2022, 14:00
Laura Hoyer ist die neue Leiterin des Ordnungsamtes.
Laura Hoyer ist die neue Leiterin des Ordnungsamtes. (Foto: Thomas Ruttke)

Dessau/MZ - Das Amt für öffentliche Sicherheit und Ordnung hat eine neue Leiterin. Seit Jahresbeginn steht dort Laura Hoyer an der Spitze. Mit seinen acht Sachgebieten und 100 Mitarbeitern gehört es zu den größten Ämtern der Stadtverwaltung Dessau-Roßlaus. Eine große Aufgabe also für die gerade 32-Jährige.

„Ich wollte eine neue Herausforderung“, wiegelt die blonde junge Frau ab. Und so ganz neu sei ihr das Amt ja auch nicht gewesen. Laura Hoyer arbeitet bereits seit 2016 in der Stadtverwaltung und war Sachbearbeiterin in der Ausländerbehörde, die ebenfalls zu dem Amt gehört, das sie jetzt führt. „In der Ausländerbehörde hatte ich viele Schnittstellen zu anderen Sachgebieten und damit schon einen groben Überblick.“

Die gebürtige Dessauerin hatte für Studium und Beruf ihrer Heimatstadt den Rücken gekehrt

Dankbar sei sie, dass es die Zeit und Möglichkeit gab, von ihrer Vorgängerin Allmuth Scharge eingearbeitet zu werden. „Ich konnte ein paar Wochen mitlaufen, an Dienstberatungen teilnehmen, die Abläufe kennenlernen. Das hat mir den Start sehr erleichtert“, sagt Laura Hoyer. Wissen tue sie aber längst noch nicht alles. „Ich muss jeden Tag noch sehr viel fragen und alle haben eine Engelsgeduld mit mir.“ Die junge Amtsleiterin lobt das Engagement und die Kompetenz ihrer Mitarbeiter. „Auf sie ist Verlass, auch das hilft mir sehr.“

Laura Hoyer ist eine Rückkehrerin. Die gebürtige Dessauerin hatte für Studium und Beruf ihrer Heimatstadt den Rücken gekehrt. Sie studierte Wirtschafts- und Organisationswissenschaften an der Uni der Bundeswehr in München und trat in deren Dienst. Im Rang eines Leutnants verließ sie 2015 die Armee.

Für den Neuanfang kehrte sie in ihre alte Heimat zurück, wo sie inzwischen mit Mann und Kind in Dessau-Nord zu Hause ist. „Meine ganze Familie ist hier, ich wollte wieder dabei sein.“ Und so habe sie gezielt in Dessau eine berufliche Perspektive gesucht. Und in der Stadtverwaltung gefunden.

In den vergangenen Monaten war insbesondere die Führerscheinbehörde und Kfz-Zulassungsstelle in die Kritik geraten

„Ich habe reingeschnuppert und gemerkt, wieviel Spaß mir die Arbeit macht.“ Insbesondere die Nähe zu den Bürgern habe ihr in der Ausländerbehörde besonders gefallen. „Man sieht die Auswirkungen seines Handelns sofort.“ Auch die Kooperation mit anderen Sachgebieten und Einrichtungen habe ihr gefallen. „Langfristig wollte ich aber ein bisschen mehr Verantwortung übernehmen“, erzählt sie. Dass ihre Bewerbung auf die Amtsleiterstelle auf Anhieb geklappt habe, „hat mich sehr gefreut“. Mit der ihr eigenen Ruhe und Beharrlichkeit wird die junge Chefin Stück für Stück die neue Aufgabe meistern.

Dabei hat sie keinesfalls vor, alles umzukrempeln. Vielmehr folgt sie in allen Bereichen ihrem Anspruch, mit Freundlichkeit, Respekt und Fachkompetenz zu agieren. „Ich nehme jeden Hinweis und jede Kritik ernst“, so die Amtsleiterin. „Aber manchmal erschreckt mich der Ton der Bürger, der meine Mitarbeiter beleidigt.“

In den vergangenen Monaten war insbesondere die Führerscheinbehörde und Kfz-Zulassungsstelle in die Kritik geraten. Personalengpässe hatten zu einem massiven Bearbeitungsstau und langen Wartezeiten geführt. „Die Personallücken sind Gott sei dank aufgefüllt, so dass es jetzt wieder planmäßig läuft“, ist Laura Hoyer darüber erleichtert.

Als Blitzer und Knöllchenverteiler sind die Mitarbeiter des Stadtordnungsdienstes bei den Dessau-Roßlauern wenig beliebt

Dass mit dem Krieg in der Ukraine die Ausländerbehörde vor neuen Herausforderungen stehen wird, ist der Amtsleiterin bewusst. „Da werden uns die Erfahrungen von 2015 helfen“, ist sie überzeugt und vertraut auch an dieser Stelle der Kompetenz ihres Teams und der anderen Ämter.

Als Blitzer und Knöllchenverteiler sind die Mitarbeiter des Stadtordnungsdienstes bei den Dessau-Roßlauern wenig beliebt. Auf ihren täglichen Streifgängen haben sie außerdem die Ordnung und Sauberkeit im Blick.

Mittelfristig wird der Dienst von zwei Umweltdetektiven verstärkt, die Umweltsündern auf der Spur sein werden. „Ordnung und Sauberkeit werden eingefordert von den Bürgern, wir setzen es durch“, sagt Hoyer. Sie verweist

in diesem Zusammenhang auf die Hotline für Bürgeranliegen (0340/2042800), die vom Stadtordnungsdienst wochentags und samstags von 6 bis 22 Uhr besetzt ist. „Hier werden Bürgeranliegen aufgenommen und an die zuständigen Ämter weitergeleitet.“ Perspektivisch soll die Hotline auch am Sonntag besetzt werden.

Im Büro von Laura Hoyer fallen Aquarelle mit Dessauer Ansichten ins Auge. Gemalt wurden sie von Uwe Hoyer, der viele Jahre das Tiefbauamt in Dessau leitete und der Opa der jungen Ordnungsamtsleiterin ist.