"Wohnresidenz Kristallpalast" "Wohnresidenz Kristallpalast": Warum erfolgt erster Spatenstich nicht mehr 2019?

Dessau - Die HP&P Gruppe mit Sitz in Gießen ist Eigentümer des Kristallpalastes geworden. Damit ist nach jahrzehntelangen Verfall der Weg für einen Neuanfang frei.
Der Standort soll bis zum nächsten Jahr entwickelt werden, versicherte Steffen Wehrum, bei HP & P Teamleiter Projektmanagement, gegenüber der MZ. Das Unternehmen will den Bau eines Wohn- und Geschäftshauses in der Zerbster Straße umsetzen. Insgesamt sollen 23 Millionen Euro investiert werden. Zwei Jahre Bauzeit sind für das Projekt „Wohnresidenz Kristallpalast“ mitten im Stadtzentrum veranschlagt.
Zwar wurde vor einem Jahr noch ein Spatenstich Ende 2019 in Aussicht gestellt. Dieser Termin jedoch sei nicht zu halten. „Realistisch ist ein Spatenstich im nächsten Sommer“, meinte Wehrum. Zurzeit läuft die Planung und findet die Abstimmung mit der Stadtverwaltung zur Erstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans statt.
Mit der städtebaulichen Projektkoordination hat der Investor ein Dessauer Planungsbüro beauftragt
Eine Vielzahl von Gutachten ist dafür beizubringen, die teilweise inzwischen schon überwiegend vorliegen. Laut Wehrum sind die Gutachten Grundlage für den Bebauungsplan, den der Stadtrat absegnen muss. „Wir gehen davon aus, dass die Pläne im ersten Quartal 2020 im Stadtrat behandelt werden können.“ Zusätzlich dazu will das Unternehmen dann auch bei der Stadtverwaltung den Bauantrag für die Wohnresidenz stellen.
Mit der städtebaulichen Projektkoordination hat der Investor ein Dessauer Planungsbüro beauftragt. Inzwischen liegen Baugrundgutachten, Entwässerungsgutachten und Verkehrsgutachten vor. Bis Ende November erwartet der Investor zudem die erforderlichen Gutachten zum Artenschutz und Schallschutz. Außerdem wird aktuell mit dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie eine Vereinbarung zur archäologischen Baubegleitung für Abbruch und Neubau erarbeitet.
Gerade im Innenstadtbereich, wozu die Zerbster Straße gehört, sind archäologische Funde nicht ausgeschlossen. Vor Beginn der Bauarbeiten werden die Archäologen in jedem Fall das Areal untersuchen.
Auf einer Gesamtwohnfläche von 7.500 Quadratmetern sollen etwa 70 bis 90 Wohnungen entstehen
Die HP & P GmbH Gießen hat aber auch bereits Angebote für die Fassadensicherung eingeholt, bestätigte Steffen Wehrum. „Die historische Fassade am Kristallpalast soll auf jeden Fall erhalten und saniert werden.“ Erst hinter der Fassade wird der Neubau gesetzt.
In dem neuen siebengeschossigen Haus mit einer Gesamtwohnfläche von 7.500 Quadratmetern sollen etwa 70 bis 90 Wohnungen entstehen. Vorrangig geht es um altersgerechtes Wohnen in unterschiedlichen Angeboten: Servicewohnen sowie betreutem Wohnen.
Es soll aber auch ganz normale Wohnungen geben. Gewollt ist laut dem Gießener Unternehmen ein Mix aus Alt und Jung. Auf ihrer Internetseite spricht die HP & P-Gruppe von einer Mehrgenerationenwohnanlage in Dessau.
Geplant sind auch Geschäfte und die öffentliche Nutzung des begrünten Innenhofes
Geplant sind auch Geschäfte und die öffentliche Nutzung des begrünten Innenhofes mit Verweischarakter als gemeinschaftlicher Treffpunkt der Bewohner und Besucher.
Die hessische HP & P verfügt seit mehr als vier Jahrzehnten Erfahrung mit dem Bau solcher Anlagen, die in verschiedenen Bundesländern errichtet wurden. In den vergangenen Jahren wurden sehr viele Senioreneinrichtungen gebaut. Die Referenzliste von HP & P ist sehr lang. Das Unternehmen baute auch Wohnanlagen, Banken, Autohäuser, Einkaufszentren oder öffentliche Bauten in den unterschiedlichsten Städten der Republik. (mz)