Wildpferde in Wulfen Wildpferde in Wulfen: Fohlen bekam von Lysann Namen
Wulfen/MZ. - Die Przewalskis im Wulfener Bruch haben für ihren jüngsten Spross einen Namen erhalten. Anka heißt es nun, das Stutfohlen von King und Arnika, das im Oktober auf der Koppel inmitten von Wildpferden und Heckrindern das Licht der Welt erblickte.
Am Dienstag war es nun so weit, denn es wurde Namensgebung gefeiert. Doch das in aller Stille. Die 13-jährige Namensgeberin Lysann Guthold aus Wulfen freute sich darüber, dass ihr Vorschlag unter vielen Einsendungen ausgewählt wurde (die MZ hatte nach der Geburt des Fohlens dazu aufgerufen, einen passenden Namen für den Nachwuchs einzuschicken).
"Wir haben uns nach dem Artikel gleich zusammengesetzt und überlegt, wie das Fohlen heißen soll", erzählen Lysann und Schwester Jessica an der Koppel, während Hengst King die Besucher nicht aus den Augen lässt. Die Przewalski-Familie ist den Gutholds nicht unbekannt. Eher vertraut geworden. Denn bei ihren wöchentlichen Radtouren stoppen sie hier gern einmal. Beobachten das wilde Tierleben im Wulfener Bruch. Mit in die Pedalen tritt auch immer Oma Brigitte Kullrich, die ihre Enkelkinder bei ihren Ausflügen oft begleitet. Da bleibt immer Zeit für einen Stopp bei den Wildpferden, erzählt die 64-Jährige. Pferde sind die Lieblingstiere von Jessica und Lysann. Kein Wunder also, dass man die Schwestern in Susigke manchmal hoch zu Ross sehen kann. Denn dort sitzen sie seit einigen Jahren auf. "Reiten macht uns Spaß", meinen die Pferdeliebhaberinnen.
Lysanns Namensvorschlag gefiel auch Uwe Knöfler. Der Vorsitzende des Kreisverbandes vom Naturschutzbund (Nabu) Köthen ließ es sich am Dienstag nicht nehmen, im Wulfener Bruch dabei zu sein, als das Fohlen seinen Namen bekam. Übrigens stellte sich erneut Nachwuchs ein. Dieses Mal zwar nicht bei den Pferden, sondern bei den Heckrindern, berichtet Knöfler. Vor etwa zehn Tagen wurde ein Kälbchen geboren. Zufrieden blickt der Nabu-Vorsitzende auf das Jahr zurück, denn man konnte 32 Hektar Land hinzukaufen, und er hofft, dass auch 2004 das tierische Leben im Wulfener Bruch ungestört weiter geht. Obwohl er manchmal den Verdacht hegt, dass der eine oder andere Neugierige trotz des Verbotes der Fütterung Hengst King etwas zusteckt.
Zu einer großen Reise werden schon bald zehn Heckrinder aufbrechen. Wahrscheinlich im März 2004. Fünf von ihnen grasen dann im ostfriesischen Leer. Fünf weitere, darunter auch ein Bulle - nicht irgendeiner übrigens, sondern der Sohn von Bullen-Vater Herbert - führt ihr Weg nach Münster. Denn sowohl in Niedersachsen als auch in Nordrhein-Westfalen planen die Nabu-Verbände ähnliche Projekte wie im Bruch.
Lysann und ihre Schwester Jessica werden wieder kommen - zu King, Arnika und Anka. Immer mal nach dem Rechten schauen, ob es Lysanns Fohlen auch gut geht und der Przewalski-Familie.