Soziales Engagement Wie eine Stiftung aus Dessau zum Traumerfüller für Kinder wird
In der Corona-Zeit ist es ruhiger geworden um die Kathrin-Budai-Thyrolf-Stiftung. Das soll sich nun wieder ändern. Unterstützt werden bedürftige Kinder und Jugendliche. Auch Flüchtlingen aus der Ukraine will die Stiftung unbürokratisch helfen.
Dessau/MZ - Immer mehr Menschen aus der Ukraine suchen in Dessau-Roßlau Zuflucht vor dem Krieg in ihrer Heimat. Die Kathrin-Budai-Thyrolf-Stiftung, sagt Johannes Rieder vom Stiftungsrat, möchte auch diesen Menschen helfen und „unbürokratisch Frauen mit Kindern unterstützen“.
Die Dessauer Stiftung, die 2017 in Andenken an die viel zu früh verstorbene Kathrin Budai gegründet wurde, hat sich zum Ziel gesetzt, bedürftige Kinder und Jugendliche in Dessau und der Region zu unterstützen, weil die Förderung junger Menschen Kathrin Budai stets am Herzen lag. „Wo medizinische, therapeutische, pädagogische oder staatliche Hilfen nicht ausreichen, beziehungsweise keine Kostenträger vorhanden sind, will unsere Stiftung helfen“, sagt Johannes Rieder, der mit Budai verheiratet war.
Über 100 kleinere und größere Fälle hat die Stiftung bereits begleiten können
Über 100 kleinere oder größere Fälle hat die Stiftung seit ihrer Gründung bereits begleiten können, erzählt Rieder. 95 Prozent aller Anträge konnten positiv beschieden werden. Eines der größten Projekte war die Finanzierung einer Veranstaltung für die Bietheschule in Roßlau. Dort war Carsten Stahl zu Gast. Der ehemalige Darsteller der RTL-II-Serie „Privatdetektive im Einsatz“ kämpft mit seiner Kampagne „Camp Stahl“ bundesweit gegen Mobbing an Schulen - und tat dies auch in der Roßlauer Elbe-Rossel-Halle.
Mit Hilfe der Stiftung konnten Kindern auch Träume erfüllt werden, etwa der Besuch des Serengeti-Parks, eines Bundesligaspiels von RB Leipzig oder ein Ausflug zu Werder Bremen. Gefördert wurde auch ein Graffitiworkshop in Roßlau, ebenso therapeutisches Reiten oder die Ausstattung mit Musikinstrumenten. Auch einem Kind, das eine besondere Betreuung für den Besuch des Waldkindergartens benötigte, half die Stiftung.
Zudem gab es eine Förderung für ein Turnhallenprojekt des diakonischen Werkes Bethanien. Zudem gab es Fälle, bei denen von der Stiftung der Eigenanteil übernommen wurde, der nötig ist, um eine Kassenleistung in Anspruch zu nehmen, wo Eltern dies aber nicht konnten. „Die Bandbreite ist sehr groß“, so Rieder zu dem, was die Stiftung bisher alles ermöglicht hat.
Auf vielen Wegen werden Hilfebedürftige auf die Stiftung aufmerksam gemacht und ermuntert, sie zu nutzen
Angeregt durch Kinderpsychologen, das Kinderheim „Wolkenfrei“, durch den Verein „Helfende Hände“ oder auch durch Mitarbeiter der Stadtverwaltung wurden Eltern auf die Kathrin-Budai-Thyrolf-Stiftung aufmerksam gemacht. Mitunter konnte das Netzwerk der Stiftung auch in besonderen Fällen mit Schreiben behilflich sein, damit Menschen Leistungen bekommen, die ihnen zustehen. Neben dem dreiköpfigen Stiftungsrat gibt es ein siebenköpfiges Kuratorium, dem auch ein Rechtsanwalt angehört. „Wir können mit viel Manpower helfen“, freut das Rieder.
In den letzten beiden Jahren ist aufgrund der Corona-Pandemie die Arbeit der Stiftung reduziert gelaufen. Es gab auch kaum Veranstaltungen, bei denen Spenden für die Stiftungsarbeit gesammelt wurden.
Jetzt soll die Arbeit aber wieder intensiviert werden. Dass Hilfebedarf besteht, liegt für Rieder auf der Hand. „Durch Corona und das Homeschooling waren viele Kinder zu Hause. Viele Probleme wurden daher nicht wahrgenommen“, vermutet er. Überhaupt sei Kindern und Jugendlichen in der Pandemiezeit viel zugemutet worden. „Zu dieser Belastung kommt nun der Krieg in der Ukraine. Auch dieser belastet junge Menschen.“
Sämtliche Anträge werden anonym, schnell und unbürokratisch behandelt
Die Stiftung will helfen. Sämtliche Anträge, versichert Rieder, werden anonym, schnell und unbürokratisch behandelt. Kontakt könne man über die Internetseite der Stiftung aufnehmen.
Auch für Flüchtlinge aus der Ukraine könnte die Hilfe durch die Stiftung ein Thema sein. So denkt Rieder etwa an junge Menschen, die ihr Studium fortsetzen wollen, das aber an finanziellen Möglichkeiten scheitern könnte. Hier könnte etwa mit einem Stipendium geholfen werden. „Auch eine längerfristige Unterstützung ist möglich.“
Ansprechpartner ist die Stiftung aber nicht nur für Menschen, die Unterstützung benötigen, sondern auch für Firmen. Die könnten die Arbeit der Stiftung gerne mit Spenden unterstützen.
Hier gibt es den Kontakt zur Stiftung
Informationen zur Kathrin-Budai-Thyrolf-Stiftung, zu den Förderrichtlinien und Kontakt unter www.kathrin-budai-thyrolf-stiftung.de