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Wichtigster Baumeister von Anhalt-Bernburg Wichtigster Baumeister von Anhalt-Bernburg: Ein Hörsaal für Johann August Philipp Bunge

Von Paul Spengler 30.11.2001, 17:15

Bernburg/MZ. - Wäre Bunge zu Zeiten der Herzöge von Anhalt in weniger kulturträchtiger Umgebung tätig gewesen, dann sei sein Name auch einer breiten Öffentlichkeit präsenter, schätzt Dr. Rudolf Lückmann, Der Dessauer Professor für Denkmalpflege übernahm die generell Einordnung, in dem er die große architektonische Entwicklung an Hand von Beispielen erläuterte. Insgesamt sei es schwer, ihm exakt Gebäude zuzuordnen. Lückmann beschrieb Klassizismus als Rückbesinnung nach dem Barock, die sich nach all den vielen Schnörkeln auf die grundlegenden Gestaltungselemente Kreis, Rechteck und Dreieck konzentriere.

Im 19. Jahrhundert sind in Bernburg zahlreiche klassizistischen Bauwerke gewachsen, die Bunge zugeordnet werden: der Theaterbau von 1827, der Umbau von Innenräumen des Schlosses, aber auch der Neubau der Dorfkirche von Dröbel. Wichtige Grabdenkmäler tragen ebenfalls dessen Handschrift.

Dr. Sabine Schneider aus Leipzig, die bereits mehrere zentrale Projekte in der Stadt betreut hat, war auch hier beratend tätig. Die Kunsthistorikerin und Baudenkmalpflegerin erläuterte die Sanierung des Alten Rathauses, das im klassizistischen Stil neu gebaut wurde, nachdem der gotische Vorgängerbau 1856 abgebrannt war. Die Denkmalpflegerin schilderte im Detail, wie die versteckten "Malereien in illusionistischer Manier" entdeckt und wieder aufbereitet wurden. Nun ist geplant, auch die beiden Wappenkartuschen neben dem Haupteingang neu zu entdecken.