Weihnachtsmann fährt Eisenbahn
Cobbelsdorf/MZ. - "Hohoho" schallt ein sonorer Bass über den Hof, denn natürlich darf auch der Weihnachtsmann nicht fehlen. "Der hat aber eine schöne tiefe Stimme", freut sich Anneliese Görisch. Mit den Enkelkindern hat sich die Cobbelsdorferin auf den Weg gemacht, um zu schauen, was das vorweihnachtliche Fest alles zu bieten hat. "Schön haben die Kinder das gemacht", findet sie.
"Die Schüler waren schon Feuer und Flamme, als wir angefangen haben alles vorzubereiten und zu schmücken", lächelt Ute Schulze. Die Schulleiterin trägt, dem Anlass entsprechend, eine rote Mütze - und sie ist nicht die einzige. Auch Sibylle Felgenträgers Haupt ist mit solch einer schmucken Kopfbedeckung versehen. "Klar mache ich hier mit, das macht doch Spaß", bekennt die Mutter, während sie mit ruhiger Hand und konzentriertem Blick ein Katzengesicht auf das Antlitz von Anne-Kathrin Kraatz zaubert. "Hoffentlich erkennt dich deine Mutti hinterher überhaupt wieder, sonst lassen die dich vielleicht zu Hause gar nicht rein", schmunzelt Sibylle Felgenträger und zeichnet noch ein paar schwungvoll gebogene Schnurrbarthaare um Mund und Nase.
Mit zufriedenem Blick begutachtet Anne-Kathrin das Ergebnis im Spiegel und trollt sich zu den anderen Katzenkindern. Der Schminkraum gehört zu den Rennern des Basars, besonders bei den Schülerinnen, und die Katze erweist sich an diesem Abend als absoluter Favorit; nur vereinzelt entstehen auch lustige Mäusegesichter.
Der Eisenbahnsimulator ist hingegen fast eine reine Männerdomäne. Eine ganze Traube von Jungs drängt sich um den Computer und jeder will gerne selbst einmal den Zug auf der Strecke Dresden-Leipzig steuern. Was sich nicht immer als ganz unkompliziert erweist: "Waggon entgleist" meldet der Computer gnadenlos, wenn einer der jungen Lokomotivführer zu forsch in die Kurve gegangen ist und die Bremse zu spät betätigt hat. "Langsamer geht's leichter", erläutert Weihnachtsmann Thomas Gretscher. Der Eisenbahnfan aus Jena hat den Simulator und auch einige Modellbahnen mitgebracht.
In einem Nachbarraum können kleine Holzloks gebastelt werden und auch die gewinne am Glücksrad stehen ganz im Zeichen der Schiene. "Ich hatte zweimal fast den Hauptgewinn", erzählt Alois Heinrich aus der dritten Klasse mit leuchtenden Augen. Aber mit den gewonnen Eisenbahnpostkarten und dem neuen Kugelschreiber ist er auch ganz zufrieden. Und den Eisenbahnsimulator will er auch unbedingt noch testen. "Aber eigentlich", bekundet der Neunjährige mit zufriedener Miene, "gefällt mir alles sehr gut".