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Wegen hoher Anmeldezahlen Wegen hoher Anmeldezahlen: Für Gymnasium Philanthropinum in Dessau könnten Schulplätze bald verlost werden

Von Lisa Garn 25.04.2018, 05:00
Das Philanthropinum in Dessau: Hier sind vier Lehrerstellen ausgeschrieben.
Das Philanthropinum in Dessau: Hier sind vier Lehrerstellen ausgeschrieben. Garn

Dessau-Roßlau - So viele Eltern wie selten haben in diesem Jahr ihre Kinder für das Gymnasium Philanthropinum angemeldet. Die Zahl der Bewerber ist so hoch, dass zum ersten Mal in der Stadt ein Losverfahren angewandt werden soll. 144 Anmeldungen liegen für das neue Schuljahr 2018/19 vor, 140 Plätze als Höchstgrenze gibt es. Fünf neue fünfte Klassen werden im bevorstehenden Schuljahr gebildet - mit dann je 28 Schülern.

„Diese hohe Bewerberzahl hat mich sehr überrascht“, sagt Schulleiterin Astrid Bach. „Für mehr als fünf Klassen sind wir nicht ausgelegt. Das weitere Prozedere übernimmt die Stadt.“ Das Schulverwaltungsamt Dessau-Roßlau hatte in diesen Tagen den Eltern schriftlich mitgeteilt, dass im Mai ein Losverfahren für das Philanthropinum stattfinden soll.

Dabei werden alle Plätze per Los vergeben. Ebenso wird in dem Brief darauf hingewiesen, dass Schüler auch das Walter-Gropius-Gymnasium besuchen können. Offenbar ein dezenter Hinweis: Sollten sich vier Bewerber doch noch umentscheiden, müsste kein Losverfahren durchgeführt werden. Derzeit hat das Philan 804 Schüler. Im Schuljahr 2017/18 gab es 107 Bewerber, alle wurden aufgenommen.

Vorrang haben im neuen Auswahlverfahren Geschwisterkinder und Zwillinge

Das Losverfahren für die beiden Gymnasien in Trägerschaft der Stadt wurde 2012 per Stadtratsbeschluss festgelegt. Es kommt zur Anwendung, wenn - nach dem Versuch einer einvernehmlichen Lösung mit den Schülern und deren Eltern - mehr Bewerbungen bestehen. Im konkreten Fall bedeutet das: Die Schüler, die auf das Philanthropinum wollen und dabei auf den Rangplätzen 141 und höher landen, müssen dann zum Walter-Gropius-Gymnasium. Umgedreht würde das ab Platz 113 für das Gropius-Gymnasium gelten.

Vorrang haben in diesem Verfahren Geschwisterkinder und Zwillinge. Für das Auswahlverfahren wird ein Aufnahmegremium unter Leitung des Amtes für Schule und Sport gebildet. Es besteht unter anderem aus Vertretern des Landesschulamtes, Stadtelternrat und Stadtschülerrat.

Ob die hohe Bewerberzahl am Philanthropinum auch im Zusammenhang mit der Schulgelderhöhung am Liborius-Gymnasium stehen könnte, ist offen. Die Einrichtung verzeichnet aber diesmal weniger Anmeldungen. 2017/18 waren es noch etwa 130. „Jetzt war es knapper als im Jahr zuvor, dass wir alle Klassen bilden können“, erklärt Schulleiter Benedikt Kraft. Für das Schuljahr 2018/19 wurden bisher 86 Bewerber angenommen. Bis auf einen sind alle Plätze in den drei neuen fünften Klassen besetzt.

Ab dem neuen Schuljahr beträgt der monatliche Beitrag für die Schule in freier Trägerschaft 135 Euro

„Einige Eltern haben wegen der höheren Beiträge zurück gezogen, das merken wir dann schon.“ Ab dem neuen Schuljahr beträgt der monatliche Beitrag für die Schule in freier Trägerschaft 135 Euro, zuvor waren es 95 Euro. Als Grund wurde die unzureichende Refinanzierung durch das Land angeführt. 670 Schüler besuchen das Gymnasium.

„Der Bewerber-Rückgang ist dennoch nicht dramatisch“, sagt Kraft. „Wir können alle drei neuen Klassen eröffnen.“ Er geht von besseren Bedingungen auch für freie Schulträger aus, wenn das neue Schulgesetz in Sachsen-Anhalt in Kraft tritt. Das ist für 2018 geplant.

Am Gropius-Gymnasium mit 739 Schülern ist die Lage entspannt. 84 Schüler sind angemeldet worden. „Die Zahl ändert sich von Jahr zu Jahr, 2017/18 hatten wir sehr viele, jetzt ist es ein normales Aufkommen“, sagt Schulleiter Michael Teichert. „Wir erreichen die Vierzügigkeit ohne Probleme - und rechnen mit Nachzüglern.“ (mz)