Wahlkampfauftakt der Alternative für Deutschland Wahlkampfauftakt der Alternative für Deutschland: AfD-Sprecher Olaf Henkel in Dessau

Dessau-Rosslau/MZ - Ganz am Ende verbreitetet Hans-Olaf Henkel Optimismus pur. „2014“, sagte der ehemalige Präsident des Bundesverbands der deutschen Industrie und nun einer von drei Sprechern der Alternative für Deutschland, „wird ein Jahr voller Erfolgserlebnisse.“ Drei Landtagswahlen stehen dieses Jahr im Osten an. Der Einzug der Alternative für Deutschland steht für Henkel fest. „Da gibt es kein Risiko mehr.“ Im Februar 2015 folgt die Wahl in Hamburg, seiner Heimatstadt. „Ich werde alles tun, damit die AfD in ein erstes Länderparlament im Westen einzieht.“
Hans-Olaf Henkel war am Montag der besondere Gast beim Wahlkampfauftakt der Alternative für Deutschland in Dessau-Roßlau, die bei der Kommunalwahl am 25.Mai mit Andreas Mrosek einen OB-Kandidaten und dazu über 20 Bewerber für den Dessau-Roßlau Stadtrat stellt. Henkel selbst will in das Europaparlament und steht hinter AfD-Parteichef Bernd Lucke auf dem zweiten Listenplatz. Ein Einzug ist sehr wahrscheinlich, seit das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe die Drei-Prozent-Hürde für die Europawahl für unzulässig erklärt hat. Wobei: „Das“, behauptet Henkel, „hilft derzeit vor allem der FDP.“
"Die Politik hat nicht gehalten, was sie versprochen hat"
Die Alternative für Deutschland hat am Montag im Dessauer Radisson Blu einen Beratungssaal großzügig bestuhlt. Als Henkel an das Rednerpult tritt, sind vielleicht 50 Zuhörer da. Henkel lässt sich nichts anmerken - und hält aus dem Stegreif eine einstündige Rede über die Europäische Union und den Euro und darüber, was man alles nicht sagen darf, Henkel natürlich aber trotzdem tut.
Es gebe zwei Personen, die zugeben, früher für und heute gegen den Euro zu sein, sagt Henkel: Bernd Lucke und er. Sein Stimmungswandel habe einen einfachen Grund: „Die Politik hat nicht gehalten, was sie versprochen hat“, konstatiert Henkel in Bezug auf die Europäische Union „eine ununterbrochene Folge von Vertragsbrüchen, die ungeahndet blieben“. Mit der Folge, dass man mit der Europäischen Union faktisch in einer Bundesliga spiele, in der es nur noch Freundschaftsspiele gebe und niemand absteigen kann. „Es ist doch klar, was dann passiert: Das Niveau sinkt.“ Henkel kämpft dagegen und will den Euro-Skeptikern eine Stimme geben. Was das für die Dessau-Roßlauer Kommunalwahl heißt, muss sich zeigen.