Wagner-Passage Wagner-Passage in Dessau: Umbauarbeiten in Einkaufs-Meile gehen voran

Dessau - Die Wagner-Passage gleicht in diesen Tagen einem Bienenstock. Handwerker haben an allen Ecken und Enden zu tun und die Gewerbetreibenden auch. Für alle heißt es Nerven behalten in der Phase des Schlussspurts.
Mittendrin im Getümmel zwischen Bohrmaschinen oder Feuerlöschern, deren Platz noch bestimmt werden muss, steht Isolde Grabner. Die Chefin der Apotheke Am Leipziger Tor ist am Wochenende eine gefragte Person. Denn die Handwerker und Helfer wollen wissen, welche Arbeiten noch bewältigt werden müssen, damit die Apotheke am Montag wie gewohnt öffnen kann. Am alten, neuen Standort in der Dessauer Wagner-Passage.
Im südlichen Teil geht es weiter
Beim Umbau der Wagner-Passage ist der erste Meilenstein erreicht. Am Montag öffnen nach einer Umbauzeit von rund einem Vierteljahr das Optikergeschäft von Angelika Link, die Apotheke von Isolde Grabner und der Tabakwarenladen von Jochen Heine am neuen Standort.
Die drei Gewerbetreibenden haben eines gemeinsam. Sie gehören zum Urgestein der Passage, die im Dezember 1999 eröffnet wurde und seitdem viele Höhen und Tiefen erlebt hat.
Zuletzt sah es in der Passage in der Dessauer Franzstraße eher traurig aus. Seit der Insolvenz von Schlecker hatten immer mehr Einzelhändler die Türen ihrer Geschäfte geschlossen und aufgegeben.
Grabner, die Optikerin Angelika Link und Jochen Heine mit seinem Tabak- und Zeitungsshop blieben und bleiben. Alle drei Geschäfte bezogen am Wochenende neue Gewerberäume im nördlichen Teil der Passage.
Alle drei und viele weitere Helfer hatten am Wochenende viel Arbeit zu bewältigen, damit sie am Montag wie gewohnt die Kundschaft bedienen können.
Zweiter Bauabschnitt steht an
Der Umzug von Optiker, Apotheke und Tabakgeschäft ist Voraussetzung für den zweiten geplanten Bauabschnitt in der kleinen Dessauer Einkaufsmeile.
Die Bauarbeiten konzentrieren sich nach dem Umbau eines ehemaligen Sonnenstudios (jetzt Apotheke) und eines türkischen Imbisses, der jetzt den Optiker beherbergt, im südlichen Teil der Passage.
Dort werden bis zum kommenden Jahr Flächen für einen Rewe-Markt und einen dm-Markt entstehen, erklärt René Trost, Asset-Manager der im Frankfurt am Main ansässigen Lohnbach Investment Partners GmbH.
Seit Jahren schon bemüht sich Lohnbach um ein neues Handelskonzept für die Wagner-Passage, das die Zukunft der Einkaufsmeile sichern soll. Filialisten wie Aldi, Rewe und dm gehören zum Standbein. Lokale Anbieter wie Optiker oder Apotheke sind aus der Passage nicht wegzudenken.
Voraussichtlich bis zum Mai werden die Umbauarbeiten andauern, korrigierte Trost den ursprünglichen Zeitplan um rund zwei Monate. „Wir sind natürlich sehr interessiert daran, so schnell wie möglich fertig zu werden. Denn jeder Tag kostet Geld.“
Parallel zum Innenausbau geht es auch im Außengelände voran. Das Gebäude der alten Zentralbank, das der Investor der Wagner-Passage aus einer Insolvenz erwarb, ist inzwischen fast vollständig abgerissen.
Dort sollen möglichst noch in diesem Jahr die Umbauten für einen neuen Parkplatz beginnen, der abschnittsweise erfolgt. Umgesetzt werden soll ein völlig neues Parkplatzkonzept. Für das Vorhaben mussten im Sommer Bäume entfernt werden.
Passage hat neuen Besitzer
Die Kunden werden in der Bauphase immer wieder mit Veränderungen leben müssen - innen wie im Außengelände. Apothekerin Isolde Grabner sieht das positiv und freut sich insgesamt auf das neue Leben in der Wagner-Passage.
Angelika Link indes weiß, dass „bis dahin noch eine Durststrecke zu bewältigen ist“. Dazu gehört, dass die Kunden die Passage streckenweise nicht durchgängig nutzen können.
Wer beispielsweise die Dienste von Apotheke, Optiker und Tabakwarenhändler nutzen möchte, der erreicht die drei Geschäfte ab Montag über den Eingang Franzstraße. Wer Lebensmittel braucht und zum Aldi will, oder wer die Geschäfte und Büros im Obergeschoss des Gebäudes erreichen will, der muss den Eingang am Parkplatz nutzen.
Vorsorglich reagierte Aldi am Freitag schon mal auf die Veränderungen und will Irritationen vorbeugen. Aldi-Mitarbeiter Patrick Salzmann befestigte Plakate, auf denen steht, dass der Discounter während der Umbauarbeiten in der Passage durchgängig geöffnet bleibt.
Auch einen Besitzerwechsel für die Wagner-Passage hat es zwischenzeitlich gegeben, wie René Trost bestätigte. Bei dem neuen Eigentümer handelt es sich um die Nomos-Besitzergesellschaft.
Dahinter steht ein Fonds, den die Gesellschaft gegründet hat. Trost versichert, dass die Lohnbach Investments Partners GmbH weiterhin das Objekt in Dessau betreuen werde und der Eigentümerwechsel keinerlei Folgen für die Mieter der Passage habe. (mz)

