Von Coburg nach Dessau

Von Heidi Thiemann 21.01.2008, 19:15

Dessau/MZ. - Dienstbeginn ist Januar

Und so ist Dr. Schneider seit dem 1. Januar als Oberarzt in der Klinik für Hand- und Unfallchirurgie tätig und bringt Erfahrungen aus einem Fachgebiet ein, das bisher noch nicht am Klinikum vertreten war. Er ist Plastischer Chirurg.

Im schwäbischen Laubheim 1949 geboren, in Würzburg und Tübingen Medizin studiert, findet Dr. Schneider als junger Arzt in Coburg seine erste Anstellung. Als Chirurg, später Unfallchirurg ist er tätig, bevor er 1993 für ein halbes Jahr nach Kambodscha geht.

Nach dem Bürgerkrieg in diesem Land hatte die Bundeswehr die medizinische Versorgung - erst nur des Uno-Personals, später auch der Bevölkerung - übernommen. "Es gab entsetzliche viele Verbrennungs- und Minenopfer", erinnert sich der Arzt an das berufliche Schlüsselerlebnis jener Zeit. Deshalb hatte er 1994, als er zurückgekehrt war, die Spezialausbildung zum Plastischen Chirurgen in Nürnberg absolviert. Vielleicht habe er für das Fachgebiet auch ein gewisses Talent mitgebracht, lacht er, denn oftmals habe ihn sein früherer Chef mit den Worten "holt doch mal den Kunststopfer" rufen lassen.

Bei der Plastischen Chirurgie handelt es sich um jene Form von Chirurgie, die aus funktionellen oder ästhetisch / kosmetischen Gründen Veränderungen an der gesamten Hautkontur vornimmt. Die Rekonstruktive Chirurgie (Weichgewebe wird zum Beispiel nach Verletzungen oder Operationen wieder aufgebaut), die Verbrennungschirurgie, die Handchirurgie und die Ästhetische Chirurgie machen in ihrer Gesamtheit die Plastische Chirurgie aus, fasst Dr. Schneider zusammen, der auch in der Mikrochirurgie ("Chirurgie unterm Mikroskop") Erfahrungen mitbringt.

Angebot erweitert

Die Rekonstruktive Chirurgie habe man bisher auch schon am Klinikum im kleineren Maße betrieben, führt Chefarzt Zagrodnick zum Beispiel die Klinik für Hand- und Unfallchirurgie an, "jetzt aber haben wir mit Dr. Schneider idealerweise eine Ergänzung". Und so verspreche sich der Chefarzt, dass das, was bisher schon im Klinikum möglich war, Patienten in noch größerem Umfang angeboten werden kann.

Zudem sei das Angebot der Ästhetischen Chirurgie neu. Allerdings seien das Leistungen, die die Krankenkassen meistens nicht bezahlen, weil es sich um kosmetische Belange handelt, etwa, wenn Patienten ihren Problemzonen beikommen möchten, beispielsweise durch Fettabsaugung. Ein entsprechendes Gerät soll fürs Klinikum angeschafft werden, doch Schneider warnt auch: "Mit Fettabsaugung kann man nicht abnehmen".

Er möchte deshalb in vielerlei Hinsicht Hilfestellung geben, "was vernünftig ist und was nicht", sagt der Plastische Chirurg und verweist auf seine Sprechstunde jeden Mittwoch von 11 bis 13 Uhr. Patienten mit Überweisungen von ihrem Chirurgen oder Hausarzt können sich dorthin wenden, aber auch, wenn sie sich privat beraten lassen möchten zu allen Fragen der Körperkontur (zum Beispiel kosmetisch störende Narben oder chronische Wunden).

Terminvereinbarungen sind unter Tel. 0340 / 5011307 bei Gabriele Görmer möglich.