Vollsperrung der A9 bei Dessau Vollsperrung der A9 bei Dessau: Blechlawine wälzt sich durch die Umleitungsstrecke

Dessau/Salzfurtkapelle/MZ/SB/wsl/MM - Nach der Vollsperrung der A9 Berlin in Richtung München seit Freitagmorgen 8 Uhr rollen tausende Autos und Lastwagen ab der Abfahrt Dessau-Süd auf einer rund 24 Kilometer langen Umleitung zur A9-Auffahrt Bitterfeld-Wolfen. Kraftfahrer müssen sich bis Sonntagabend auf Umleitungen und Verkehrsbehinderungen bei Dessau einstellen. Grund sind Bauarbeiten an einer Brücke. Der Verkehr wird umgeleitet.
Umleitungsstrecke ausgelastet
Der aktuelle Stand am Samstag: Der Verkehr auf der A9 staut sich vor der Abfahrt Dessau-Süd auf mehrere Kilometer bis hin zur Auffahrt Dessau-Ost. Zwei Auffahrunfälle mit Blechschäden sorgten zusätzlich für Verzögerungen.
In der Umleitung U38 reicht die Kolonne der Autos von der Autobahnabfahrt bei Dessau-Süd bis zur Auffahrt an der Anschlussstelle Bitterfeld-Wolfen. Stellenweise geht es nur im Schritttempo vorwärts. Grund sei das hohe Verkehrsaufkommen, bedingt durch Ferienrückreiseverkehr und Ferienende in einigen Bundesländern, sagt die Polizei. An den neuralgischen Punkten an der B 184 bei Raguhn, in Salzfurtkapelle und an der Auffahrt auf die B 183 bei Zörbig regeln Beamte der Autobahnpolizei sowie der umliegenden Reviere und Stationen den Verkehr.
Die Polizei ruft noch einmal alle Fahrzeugführer auf, sich an die Weisungen der Beamten zu halten. "Die Umleitungsstrecke ist zwar ausgelastet, es läuft aber dennoch besser als auf den Schleichwegen, die einige Autofahrer benutzen wollen", sagt Uwe Platz, der Leiter des Verkehrsdienstes vom Anhalt-Bitterfelder Revier.
Bis zu 19 Kilometer Stau am Freitag
Gegen 23 Uhr meldet die Polizei am Freitag auf der Autobahn eine Staulänge von 7 Kilometern. Die Umleitungsstrecken sind weiterhin stark belastet. Zudem kam es zu leichten Auffahrunfällen mit Sachschaden.
Wegen der vielen Fahrzeuge staute sich der Verkehr auf der A9 zwischenzeitlich zurück bis vor die Abfahrt Vockerode. Freitagabend gegen 21 Uhr meldete die Polizei eine leichte Entspannung auf der Autobahn: Die Länge des Staus dort hatte sich auf acht Kilometer verkürzt. Gegen 16.50 Uhr hatte der Stau laut Polizei einen Höchstwert von 19 Kilometern erreicht. Bereits 19 Uhr entspannte sich Lage etwas, die Polizei meldete nur noch 12 Kilometer Stau.
Auch auf der Umleitungsstrecke, auf der B184 zwischen Dessau-Süd und Raguhn, musste die geplante Verkehrsführung wegen des hohen Verkehrsaufkommens zeitweilig geändert werden. Ab etwa 18 Uhr wurde der Verkehr ab Raguhn nicht mehr nur in Richtung Salzfurtkapelle sondern zusätzlich auch in Richtung Wolfen umgeleitet.
Lastwagenfahrer forderte die Polizei auf, bis Dessau-Süd auf der Autobahn zu fahren und nicht bei Dessau-Ost oder Vockerode nach Dessau abzufahren. Der Hintergrund: Mehrere Brücken in der Stadt, darunter die bereits marode Friedensbrücke, seien in ihrer Traglast eingeschränkt.
Behinderungen in Oranienbaum
Es bilden sich auch anderswo Staus. Nachdem sich der Verkehr auf der A9 bis hinter Vockerode staut, suchen sich Autofahrer andere als die ausgeschilderten Umleitungen. Das führt zum Beispiel zu Behinderungen in Oranienbaum an der Kreuzung Dessauer Straße/Schlossstraße. Aus Richtung Dessau kommend hat sich hier am Freitagnachmittag ein Stau gebildet. Zahlreiche Pkw Fahrer nutzen die Abfahrt Dessau Ost um über Oranienbaum nach Bitterfeld zu gelangen und die Autobahnbauarbeiten auf der A9 zu umfahren.
MZ-Redakteure berichteten von der Umleitungsstrecke, dass sich der Verkehr vor allem auf der B184 zwischen Dessau-Süd und Raguhn staue sowie beim Linksabbiegen von der Landesstraße 141 von Salzfurtkapelle auf die B 183 nahe Zörbig. Die Wiederauffahrt des umgeleiteten Verkehrs an der Auffahrt Bitterfeld-Wolfen verlaufe dagegen problemlos. Auch die Polizei berichtete um 14.30 Uhr von Staus auf der Umleitungsstrecke.
Wie die Polizeidirektion in Dessau-Roßlau gegen 13 Uhr mitteilte, hatte es auf der Umleitungsstrecke auf der B 184 zwischen der Abfahrt Dessau-Süd und Bobbau im Kreis Anhalt-Bitterfeld einen Lastwagenunfall gegeben. Wegen dieses Unfalls wurde der Verkehr von der Abfahrt Dessau-Süd über das Lingenauer Dreieck umgeleitet. Diese Unfallstelle sei inzwischen geräumt, teilte das Autobahn-Polizeirevier Dessau-Roßlau um 14.30 Uhr mit.
Pünktlich um 8 Uhr am Freitagmorgen hatte Falko Müller von der Baustellensicherungsfirma AVS Mellingen die Abfahrt Dessau-Süd geschlossen. Bis Sonntag, 20 Uhr, wird der komplette Verkehr in Richtung München umgeleitet und an der Auf- und Abfahrt Bitterfeld-Wolfen wieder auf die A9 geführt. In dem Autobahn-Streckenabschnitt sind Bauarbeiten an einer Brücke geplant.
Die Polizei empfahl den Autofahrern am Morgen noch einmal mit Nachdruck, nicht nach Navigationssystem zu fahren und nach Möglichkeit bis zur Anschlussstelle Dessau-Süd auf der Autobahn 9 zu bleiben und dann der ausgeschilderten Umleitung U38 zu folgen. Diese sei die schnellste Umfahrung des gesperrten Autobahnabschnittes. Auf der B 183 und der B184 im Bereich der Umleitungsstrecke wird der Verkehr an mehreren Stellen durch die Polizei geregelt.






