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Vollsperrung auf A9 Vollsperrung auf A9 am Samstagabend zwischen Bitterfeld-Wolfen und Dessau

Von Lisa Garn 21.01.2017, 12:57
Seit 21.50 Uhr ist die A9 dicht.
Seit 21.50 Uhr ist die A9 dicht. Lutz Sebastian

Dessau - Fahrer auf der A9 müssen mit einer Vollsperrung leben: Am Samstagabend gegen 21.50 Uhr wurde die Autobahn zwischen Bitterfeld-Wolfen und Dessau-Süd komplett dicht gemacht. Grund ist der Einbau der neuen Brücke für die Anschlussstelle der B 6n bei Thurland.

In der Nacht sind dafür beide Richtungen auf der Autobahn gesperrt. Ab 22 Uhr setzte sich der Transport in Bewegung, am Sonntag bis 6 Uhr soll die Brücke über der A 9 montiert sein. Autofahrer werden an den Anschlussstellen Dessau-Süd und Bitterfeld-Wolfen abgeleitet.

Der Verkehr soll so wenig wie möglich behindert werden

„Wir wollen die Einschränkungen so gering wie möglich halten, deshalb findet der Einbau an einem Wochenende statt“, sagt Anke Hawemann, Fachgruppenleiterin Brücken- und Ingenieurbau in der Landesstraßenbaubehörde Süd. „Das Verkehrsaufkommen ist geringer und es fahren keine Lkw.“

Vor der Montage gab es schon ab 14 Uhr kleinere Einschränkungen: Auf der Autobahn wurden die Leitplanken in den Randbereichen und auch die Mittelschutzplanke abmontiert, damit die Schwerlast-Transportmodule mit der Brücke später auf die A 9 fahren können.

Die 720-Tonnen-Brücke wird direkt neben der Autobahn gefertigt

Das Bauwerk für den neuen Abschnitt der B 6n von Köthen bis Thurland ist seit März vergangenen Jahres direkt neben der Autobahn gefertigt worden, die Stahlbauarbeiten im 24-Stunden-Betrieb. Die Brücke ist etwa 720 Tonnen schwer, 64 Meter lang und etwa 6,40 Meter hoch.

Ende vergangenen Jahres gab es bereits Vorbereitungen für den Einbau: So wurden der Mittelstreifen und die Randbereiche auf der Autobahn mit Schotter befestigt, damit dort Schwerlastverkehr möglich ist. Die Brücke wird nicht mit Kränen, sondern durch so genannte selbstfahrende und per Fernbedienung gesteuerte Schwerlast-Transportmodule langsam auf die bereits gebauten Betonwiderlager gesetzt.

Wie die Brücke vom Feld auf die Autobahn kommt

„Am Samstag und Sonntag wird die Brücke in der Nacht zunächst direkt an die Fahrbahn Richtung Berlin gefahren“, erklärt Anke Hawemann. Zuvor muss die Brücke mit einem speziellen Stapelsystem hydraulisch angehoben und auf einer Hilfskonstruktion auf den Transportmodulen positioniert werden werden.„Zur Montage wird sie dann auf der Autobahn von der Längs- in die Querposition eingedreht und in die richtige Lage zwischen den beiden Widerlagern verschoben.“

Die Brücke wird quasi „eingefahren“. Hydraulische Pressen senken sie in die richtige Höhe und Position ab. „Zum Schluss wird sie mit den Widerlagern auf beiden Seiten verbunden“, so Hawemann. Parallel dazu erfolgt die Montage der Leitplanken, damit ab 6 Uhr der Verkehr wieder rollen kann.

Voraussichtlich ab März sollen die Arbeiten beendet sein

Je nach Witterung soll ab März die Anschlussstelle bei Thurland an die A 9 fertiggestellt werden. Bis 2018 werden die Bauarbeiten andauern, mit größeren Einschränkungen für den Verkehr auf der A 9 sei aber nicht zu rechnen, so Hawemann.

Den ersten Spatenstich für das neue Teilstück der B 6n ab Köthen bis Thurland hatte es Ende 2015 gegeben. Gebaut wird seit vergangenem Jahr. Wann genau der 15 Kilometer lange Abschnitt der so genannten „Nordharzautobahn“ fertiggestellt ist, ist derzeit unklar. Ziel war ursprünglich zum Spatenstich Ende 2018.

Die A9 kostet zwischen Köthen und Thurland 51 Millionen Euro

Die B 6n verläuft am Nordharzrand vorbei, kreuzt die A14 bei Bernburg und endet dann vorerst an der Autobahn bei Thurland. Mit der Fertigstellung sollen dann 127 Kilometer der Bundesstraße durchgängig befahrbar sein. In die Gesamtstrecke zwischen der Landesgrenze zu Niedersachsen und der A 9 steckt der Bund voraussichtlich 710 Millionen Euro. Die Strecke zwischen Köthen und Thurland soll 51 Millionen Euro kosten.

Laut neuem Bundesverkehrswegeplan (BVWP) soll anschließend nur noch ein kleiner Abschnitt B 6n hinzukommen, der von der A 9 bis zur B 184 reicht. Einst geplante Erweiterungen in Richtung Osten bis nach Wittenberg oder bis in die Dübener Heide sind damit zunächst vom Tisch. (mz)

Seit 21.50 Uhr ist die A9 gesperrt.
Seit 21.50 Uhr ist die A9 gesperrt.
Steffen Brachert