Veteranenweltmeisterschaft Veteranenweltmeisterschaft: Dessauer Ringer bringen Medaille aus Athen mit

athen/MZ - Besser hätte die Wettkampfstätte nicht gewählt sein können. Denn wenn man eine Stadt mit der Sportart Ringen verbindet, dann ist das Athen. „Für alle Sportler, insbesondere die vom 1. Dessauer Ringerclub, war es ein emotionaler Höhepunkt, an historischer Stätte an einer Ringer-Weltmeisterschaft teilzunehmen“, blickte Winfried Gehrke auf aufregende Tage zurück. „In Athen ist ja einst alles losgegangen“, sagte der Vorsitzende des Vereins, der in Athen als Betreuer dabei war.
Die griechische Hauptstadt wird gern als Wiege des Ringens bezeichnet. Dort wo es bereits in der Antike um Ruhm und Ehre ging, durften nun auch drei Dessauer bei der Veteranen-WM auf der Matte stehen. Mit Tilo Frisch (Kategorie E, 56 bis 60 Jahre) hat es sogar einer aus dem Trio auf das Podest geschafft. Noch im vergangenen Jahr konnte er sich in Belgrad zum Weltmeister küren lassen, in der Faliro Olympic Hall in Athen wurde er nach vier Kämpfen mit der Silbermedaille ausgezeichnet.
Niederlage beim ersten Kampf
Bereits in seinem ersten Kampf musste Frisch in der Gewichtsklasse bis 63 Kilogramm die entscheidende Niederlage hinnehmen: Gegen den Deutschen Dieter Otto Roos - ebenfalls ein Weltmeister vergangener Jahre - wollte der Dessauer fehlerfrei bleiben, geriet aber in Rückstand und konnte diesen nicht mehr wettmachen. Deutliche Siege feierte Tilo Frisch dagegen im Anschluss in den Duellen mit drei Kämpfern aus dem Iran, Russland und Bulgarien. Sicherlich hätte Tilo Frisch seinen WM-Titel gerne verteidigt, aber auch mit der Silbermedaille war er zufrieden.
700 Ringer aus aller Welt
Insgesamt hatten 700 Ringer aus 41 Ländern bei der Weltmeisterschaft um Medaillen gekämpft. Das größte Kontingent stellte dabei das Team der USA, das mit 120 Ringern angereist war, 100 Ringer kamen aus dem Iran, 90 aus der Türkei und 60 aus Russland. Die Dessauer Delegation kam da etwas kleiner daher, hatte neben dem Silbermedaillengewinner Tilo Frisch aber noch zwei weitere Kämpfer auf die Matte geschickt. Die beiden Neulinge konnten zwar keine Medaillen gewinnen, zeigten aber trotzdem gute Leistungen.
Mit einem fünften Platz ging René Hannemann (Kategorie B, 41 bis 45 Jahre) in der Gewichtsklasse bis 68 Kilogramm von der Matte. Gleich in seinem ersten Kampf bekam er es mit dem späteren Weltmeister Vasileios Boukis aus Griechenland zu tun. Nach einem aufopferungsvollen Kampf musste Hannemann eine Niederlage hinnehmen und landete in der Hoffnungsrunde. Dort besiegte er den US-Amerikaner Edward Paladino nach Punkten und kämpfte im kleinen Finale um die Bronzemedaille. Hier musste Hannemann bei seiner ersten WM Lehrgeld bezahlen und belegte Rang fünf.
Als Siebter beendete Thomas Strube (Kategorie B, 41 bis 45 Jahre) seinen Wettkampf in der Gewichtsklasse bis 76 Kilogramm. Im Viertelfinale unterlief ihm ein Fehler, der den Einzug in das Semifinale verhinderte. „René und Thomas haben aber gesehen, dass sie mit etwas mehr Training noch mehr erreichen können“, sagte Winfried Gehrke, „wir sind trotzdem rundum zufrieden.“