Vandalismus an Baustelle Vandalismus an Baustelle in Dessau: Hebebühne mit Schere lahm gelegt

Dessau - Es ist Montagmorgen - und die Stimmung von Dirk Schildhauer schwankt zwischen Fassungslosigkeit und Wut. Der Mann von der Firma Loxam steht vor seiner Hebebühne in der Friedrichstraße 53 - und schaut in einen Kabelwust.
„Hier hat jemand ganze Arbeit geleistet“, sagt Schildhauer. Ganze Kabelstränge wurden durchgeschnitten, an mindestens fünf Stellen. Die 7,5 Tonnen schwere Hebebühne ist manövrierunfähig.
„Ich traue mir nicht zu, diese hier einzustellen“, sagt Schildhauer. „Es weiß doch keiner, was dann passiert, in welche Richtung die sich bewegt.“
Hebebühne wird zur Sanierung eines Wohnblocks genutzt
Am Freitag war die Hebebühne noch in Ordnung gewesen. Das 90.000 Euro teure Stück hat eine Arbeitshöhe von 18 Metern und kann 750 Kilo tragen.„Es gibt nicht viele davon in der Region“, erklärt Schildhauer die Besonderheit.
In der Friedhofstraße hilft die Bühne bei der Sanierung des Wohnblocks. Sechs Wochen ist man schon vor Ort. „Die Fenster können von draußen herausgenommen werden.“ Bislang. Jetzt muss alles mühsam nach oben getragen werden.
Unbekannte zerstörten Kabelstränge der Hebebühne
Schildhauer musste am Montag einen Kran organisieren, um die Hebebühne zu bergen und abtransportieren zu können. „Die Reparatur dauert mindestens eine Woche, der Schaden dürfte bei 4.000 bis 5.000 Euro liegen.“
Mindestens. Auf der Baustelle dürfte es zu Verzögerungen führen. „Ich bin sauer.“
Wer so was macht? „Das ist kein Dummer-Jungen-Streich“, sagt Schildhauer. „Das kann lebensgefährlich sein. Was wäre, wenn ein Arbeiter auf der Bühne gestanden hätte und das Teil eingeschaltet worden wäre?“
Chef der Firma hofft auf Zeugen der Tat
Dessau-Roßlaus Kriminalpolizei war am Montag schnell vor Ort, hat den Betroffenen aber wenig Hoffnung gemacht. „Das wurde mit der Schere durchgeschnitten. Es gibt kaum Spuren.“
Schildhauer hofft nun darauf, dass einer etwas gesehen hat. „Das hat ja ein paar Minuten gedauert, das alles durchzuschneiden.“ Tipps sind dem Loxam-Chef 250 Euro wert. „Das lobe ich als Belohnung aus.“ (mz/sb)