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Umbau am Luchplatz Umbau am Luchplatz: Neuer Rewe-Markt wurde am Mittwochabend eröffnet

Von Heidi Thiemann 03.12.2020, 08:42
Mit Abstand warten die Kunden am frühen Mittwochabend auf Einlass in den neuen Einkaufsmarkt.
Mit Abstand warten die Kunden am frühen Mittwochabend auf Einlass in den neuen Einkaufsmarkt. Thomas Ruttke

Roßlau - Am Mittwochmorgen noch wurde gebaut und vorbereitet am Luchplatz in Roßlau. Parkflächen wurden verfugt, Absperrungen weggeräumt. Im neuen Rewe-Markt legten Ladenbauer Hand an, Lieferfahrzeuge brachten Waren, um letzte Regale zu füllen. 17 Uhr dann öffneten sich die Türen für die Kunden im neuen Rewe, dessen Leuchtreklame schon seit Wochen weit in den Nachthimmel leuchtet.

Nur ein paar Schritte entfernt hatte der alte Markt am 21. November zum letzten Mal geöffnet. Danach wurde ausgeräumt, liefen die Vorbereitungen für die Neueröffnung. Nun stehen die Flächen leer. Wie lange, ist ungewiss, sagt Karl-Heinz Zehentner, Chef der Immobiliengesellschaft Zehentner & Seidel aus Weimar, der Probleme mit der Stadt beklagt.

Der alte Supermarkt ist nicht der einzige Leerstand im Komplex Luchplatz

Der alte Supermarkt ist nicht der einzige Leerstand im Komplex Luchplatz, der sich direkt an der Stadteinfahrt Roßlau hinter der Elbebrücke befindet. Auch leere Schaufensterscheiben entlang der Bundesstraße 184 künden von einst besseren Zeiten des Areals, das 1994 entstanden und sichtlich in die Jahre gekommen ist.

„Das wurde alles vernachlässigt“, sagt Zehentner, der seit dem 1. Januar 2019 offiziell Eigentümer am Luchplatz ist. „Die Stadt hatte rumgejammert, dass hier etwas passiert, dass der Schandfleck am Bahnhof verschwindet.“ Schon 2013 gab es erste Pläne, jedoch kamen die nach dem Tod des damaligen Investors ins Stocken. Nun will Zehentner dafür sorgen, dass das Bild sich ändert und nimmt 13 Millionen Euro in die Hand.

Im Oktober nämlich hatte der Stadtrat den Bebauungsplan für den Luchplatz aufgehoben

Eine Menge ist auch schon passiert: Die Tagespflege wurde erweitert, Parkplätze erneuert, der Luchplatz direkt an die B 184 angebunden, der Rewe-Markt gebaut. Doch im Oktober ist der Prozess ins Stocken geraten, weshalb der Mann aus Weimar der Stadt vorwirft, sie vergraule Investoren.

Dabei liegen seine Pläne längst in der Schublade. „Im Januar wollten wir hier mit dem Umbau beginnen.“ Ende 2021 sollten alle Maßnahmen fertig sein. Doch der im Juli eingereichte Bebauungsplan ist auf Eis gelegt. Im Oktober nämlich hatte der Stadtrat den erst 2018 in Kraft getretenen Bebauungsplan für den Luchplatz aufgehoben - weil der fehlerhaft war.

Für den Investor hingegen ist das Handeln der Stadt „ein Armutszeugnis“

Das wurde festgestellt bei der Prüfung von Zehentners Bauantrag. Knackpunkt: Der Investor will den Drogeriemarkt Rossmann an den Luchplatz holen. Der Mietvertrag ist bereits unterschrieben. Die Stadt will das verhindern, denn der Drogeriemarkt ist am Schillerplatz das Zugpferd. Ist das weg, wird Öde befürchtet.

Für den Investor hingegen ist das Handeln der Stadt „ein Armutszeugnis“. Enttäuscht ist er, dass niemand auf ihn zugekommen sei. Zehentner hat die Stadt verklagt. Wie nun alles ausgeht, ist offen. Im schlimmsten Fall, sagt er, bleibt am Luchplatz eine Bauruine. (mz)