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Tourismusidee in Dessau Tourismusidee in Dessau: Mit dem Bus zu allen Bauhäusern

Von Ute König 02.02.2016, 12:08
Im Norden soll die Bauhauslinie bis zum Kornhaus fahren.
Im Norden soll die Bauhauslinie bis zum Kornhaus fahren. Archiv/Lutz Sebastian Lizenz

Dessau - „Es ist ein unheimliches Plus, dass wir so viel originale Bauhausarchitektur haben“, betont Steffen Kuras, Leiter des Kulturamts der Stadt Dessau-Roßlau. „Und das auch noch wie an einer Perlenschnur aufgereiht.“ Entlang genau dieser gedachten Perlenschnur soll eine neue Bauhauslinie geführt werden. Spätestens im Jubiläumsjahr des Bauhauses 2019 soll es in Dessau-Roßlau möglich sein, sämtliche Bauhausbauten vom Kornhaus im Norden bis zur Bauhaus-Siedlung Törten im Süden per Bus zu erkunden.

Verlängerung zum Kornhaus

Der größte Teil der Strecke überschneidet sich mit der bereits bestehenden Linie 12. Angefahren wird natürlich das Bauhaus in der Gropiusallee, der Hauptbahnhof, um die Anbindung an den Zugverkehr zu ermöglichen, und die neue Zentralhaltestelle am neuen Bauhausmuseum. Auch das Historische Arbeitsamt liegt auf der Strecke. Im Norden wird die Bauhauslinie allerdings bis zum Kornhaus verlängert. Überlegt wird auch, dass der Arkadenweg miteinbezogen wird und damit eine Schleife gefahren werden kann. Allerdings müssen dafür noch die Straßen „aufgewertet“ werden. Im Süden fährt der Bus durch die Bauhaussiedlung Törten, vorbei am ehemaligen Konsumgebäude. Endpunkt ist die Tempelhofer Straße, wo auch die Linie 12 und die Straßenbahn ihre Endstation haben. „Die Bauhauslinie wird eine gute Alternative für die Stadtrundfahrten“, denkt Kuras. Und eine flexiblere, denn man kann ein- und aussteigen, wo und wann man möchte.

Busse im 30-Minuten-Takt

Fahren soll der Bauhaus-Bus mit Blick auf die erwarteten Touristenströme täglich möglichst zwischen 9 und 20 Uhr. Denkbar ist von Seiten der Stadtverwaltung ein 30-Minuten-Takt, wobei sich die Linie 12 und die Bauhauslinie abwechseln könnten und sich somit jeweils ein 60-Minuten-Takt ergibt. „Bei der Fahrplangestaltung müssen wir den Verkehrsunternehmen aber Spielräume lassen“, erklärt Andreas Link vom Tiefbauamt der Stadt Dessau-Roßlau.

Warum die Stadt für die Baushauslinie nicht mit enormen Mehrkosten rechnet, lesen Sie auf Seite 2.

Die Bauhaus-Buslinie ist Teil des sogenannten Masterplan Bauhausstadt, wurde aber zur Umsetzung und Finanzierung in das Gestaltungskonzept des Nahverkehrsplans 2016 - 2026 der Stadt integriert. Zu den genauen Kosten kann die Stadtverwaltung noch nichts sagen. Mit enormen Mehrkosten wird aber nicht gerechnet. Im Gegenteil: Da die Bauhauslinie nicht völlig neu ist, sondern hauptsächlich ins bestehende Netz integriert wird, führe das nur minimal zu mehr Fahrplankilometern und damit zu überschaubaren Zusatzkosten. Hinzu kommt, dass die Stadt auf einen touristischen Schub im Jahr des Bauhausjubiläums hofft. Allerdings betont Link, dass auch Dessau-Roßlauer die Bauhauslinie nutzen können - gerade weil sie ja in den regulären Öffentlichen Personennahverkehr eingepasst ist. „Außerdem dürften sich ja auch die Einheimischen für die Bauhausgeschichte interessieren“, so Link.

Pläne für die Werbung, Ticketangebote, die Gestaltung der Haltestellen und Anzeigen im Bus sowie mögliche Wegleitsysteme gibt es noch nicht. Zumal der Nahverkehrsplan offiziell noch ein Entwurf ist. Kuras und Link gehen aber davon aus, dass es zumindest in Sachen Bauhauslinie keine allzu großen Veränderungen mehr geben wird. Die Stadtmarketinggesellschaft einerseits und die Verkehrsunternehmen andererseits werden sich dann zu gegebener Zeit mit Punkten wie diesen beschäftigen.

Einen Termin für den Start der Bauhauslinie gibt es ebenfalls noch nicht. Zum 1. Juli 2017 sollen die Liniengenehmigungen in Dessau-Roßlau neu vergeben werden. „Vorher wird es ganz sicher nichts“, sagt Andreas Link. Danach rechnet er mit einer Übergangszeit, in der alles eingerichtet werden muss. 2018 sei ein realistisches Ziel. Zum Bauhausjubiläum 2019 soll auf jeden Fall alles reibungslos laufen. (mz)

Auch das Historische Arbeitsamt ist eines der Punkte, die mit der Bauhauslinie erreicht werden.
Auch das Historische Arbeitsamt ist eines der Punkte, die mit der Bauhauslinie erreicht werden.
Thomas Ruttke Lizenz
Das Bauhaus-Museum soll 2019 eröffnet werden.
Das Bauhaus-Museum soll 2019 eröffnet werden.
Archiv Lizenz