Tischlerei Körting wird bester Ausbildungsbetrieb

Dessau/MZ. - "Seine Lehrlinge gehören immer zu den Besten"; sagte Ursula Leupold, Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft Bernburg, über Innungsobermeister Wolfgang Körting. Nicht nur 1998 stellte die Dessauer Tischlerei unter Sachsen-Anhalts Innungsbetrieben den besten Auszubildenden. Dass im vergangenen Jahr die Gesellin Nancy Ungurean auf der Leipziger Bau-Fachmesse im Wettbewerb "Die gute Form" eine optimale Kür hinlegte, spricht für solides Fachwissen, welches der jungen Dessauerin bei den Körtings mit auf den Weg gegeben wurde. In diesem Jahr war es Daniel Trapp, der den landesweiten Nachwuchswettbewerb der Tischler für sich und sein Ausbildungsunternehmen entschied und schließlich vor wenigen Wochen auch auf bundesweitem Parkett gute Leistungen zeigte.

Britta Graneis kennt es nicht anders. Die Tischlerei Körting habe schon immer ausgebildet und darauf großen Wert gelegt, "das war schon zu Opas Zeiten so", sagt die Mitgesellschafterin über das Familienunternehmen, das es seit über 70 Jahren gibt und das heute in der Polysiusstraße zu finden ist. Mit dem Vater Wolfgang Körting und mit dem für die Ausbildung verantwortlichen Meister Maik Matthey sei sie sich in einem Punkt einig: Wer sich im Unternehmen um einen Ausbildungsplatz bewirbt, der komme nicht um ein Praktikum herum. "Höflichkeit allein recht nicht aus", umschreibt Maik Matthey seine Vorstellungen von einem künftigen Azubi. "Wer Tischler werden will, muss gute Mathematikkenntnisse mitbringen und vor allem Begabung."

Eine Vielzahl Bewerbungen landen alljährlich auf dem Schreibtisch von Britta Graneis. Dennoch, sagt sie, werde es immer schwieriger, geeignete Azubis zu finden. Die Noten vieler ließen Wünsche offen, ein Praktikum zu absolvieren, das sei manchem Bewerber zu viel gewesen.

Momentan erhalten in der Tischlerei Körting fünf Azubis berufliches Rüstzeug. Zu den vier angehenden Tischlern wird erstmals eine Kauffrau ausgebildet. Britta Graneis' eigener Berufsabschluss als Betriebswirtin macht dies seit wenigen Jahren möglich.