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Tierschicksal Tierschicksal: Viele Dessauer wollen Else helfen

Von sylke kaufhold 10.06.2012, 17:07

dessau/MZ. - "Das Telefon im Tierheim steht kaum still", erzählt Marlies Franz vom Tierschutzverein Dessau und Umgebung, "alle wollen wissen, wie es Else geht und ganz viele kommen auch her, um sie zu besuchen und wollen helfen. Die Anteilnahme ist wirklich groß", freut sie sich, bittet aber um Verständnis, dass Else so viele Besucher nicht "empfangen kann".

Es braucht Geduld

Die Patientin indes ist am Freitagabend noch einmal umgezogen - von ihrem Freiluftgehege in die Hundequarantänestation. Fliegen hatten sich auf der Wunde eingenistet und drohten diese zu infizieren. "Mit der Pinzette haben wir die Larven abgesucht und alles schön sauber gemacht", erzählt Marlies Franz. Die Gefahr, dass sich neue Larven ansiedeln, sei in der Quarantänestation sehr gering, denn die Fenster seien mit Fliegengittern geschützt.

Nachdem Else am Tag nach ihrer Flügelamputation überhaupt nichts fressen wollte, sieht das jetzt schon anders aus. "Sie frisst Körner und schnattert auch im Wasser rum", berichtet Franz. Auch stehe sie auf und gehe ein paar Schritte. "Aber nach zwei schweren Operationen innerhalb weniger Wochen braucht die Genesung einfach ihre Zeit", ist die Tierschützerin optimistisch, dass sich Else wieder aufrappeln wird.

Ein Zuhause nach ihrer Genesung könnte sie in Zieko gefunden haben. Der Betreiber des dortigen Anhaltiner Pool- und Wellnesscenters Uwe Wehrig hat sich nämlich ebenfalls gemeldet und seine Hilfe angeboten. "Der Beitrag in der heutigen MZ hat uns sehr berührt", schrieb er in einer Mail an den Tierschutzverein. "Das Poolcenter in Zieko liegt auf einem eingezäunten Gewerbegrundstück von etwa 10 0000 Quadratmetern Fläche mit zwei Teichen. Sollte die Wasserfläche zuklein sein, könnten wir auch speziell für die Bedürfnisse von Else und ihrem Partner einen neuen Teich anlegen. Wir sind sehr tierlieb und würden uns freuen, wenn Sie uns kontaktieren."

Verletzt im Schillerpark

Marlies Franz freute sich über dieses Angebot riesig und denkt, dass es "genau das Richtige" für Else sein würde. Und vielleicht gelingt es ja bis dahin, Partner Rudolf ausfindig zu machen, so dass beide in Zieko eine neues gemeinsames Leben beginnen können.

Else war Anfang Mai schwer verletzt von der Feuerwehr im Schillerpark, wo sie mit ihrem Partner gelebt hat, in eine Tierarztpraxis gebracht worden, wo sie das erste Mal operiert wurde. Vorigen Freitag musste ihr ein Flügel amputiert werden.