Technikmuseum in Dessau Technikmuseum in Dessau: Zweiter Hanomag ist eingetroffen

Dessau/MZ/DGI - Da strahlte Klaus-Lothar Bebber, als der zweite Hanomag das Technikmuseum am Donnerstag erreichte. Der Dessau-Roßlauer Kfz-Innungsmeister packte gerne mit an, um das „Schmuckstück“ vom Freigelände in die Museumshalle unter die Flügel der Ju 52 zu schieben.
Der Förderverein des Technikmuseums „Hugo Junkers“ lädt kommende Woche zu „75 Jahre Aerodynamik“ ein und erinnert daran, dass vor 75 Jahren die Welt nach Dessau schaute. Im Februar und Mai/Juni 1939 waren auf der Rekordstrecke der Reichsautobahn zwischen den Anschlussstellen Dessau-Süd und Bitterfeld zahlreiche Weltrekorde von deutschen und europäischen Rennfahrern erzielt worden. Die historische Woche wird am 2. Oktober, 17 Uhr, eröffnet. Im Anschluss gibt es ein umfangreiches Programm.
In trauter Zweisamkeit steht der Hanomag 2/ 10, Baujahr 1926, im Volksmund „Kommissbrot“ genannt, neben dem bereits einige Tage zuvor eingetroffenen Hanomag, 1.3 Liter, Typ Autobahn, Erstzulassung 1939.
Seit 40 Jahren ist Manfred Gyra stolzer Besitzer des 88-Jahre alten „Knubbels“ aus Hannover. „Ich musste nicht lange zögern, meinen Wagen für die Aktion zur Verfügung zu stellen“, sagte der Mildenseer Oldtimerfreund. Die Aktion ist die „Historische Dessauer Rekordwoche - 75 Jahre Aerodynamik“, die vom 2. bis 5. Oktober unter anderem mit Vorträgen, einer Oldtimer-Ausfahrt auf der A9 und einem Seitenwagentreffen an die legendären Rekordversuche 1939, u.a. durch die Hannoveraner Firma „Hanomag“, auf der Autobahn bei Dessau erinnert.
„Schön, wie das so alles läuft“, freute sich Bebber, Initiator und Cheforganisator über die Vorbereitungen, bis ein unerwarteter Anruf die gute Laune schnell trübte. Heiko Mosch von der Polizeidirektion Ost teilte ihm mit, dass seine Behörde die geplante Autobahnausfahrt von 15 Oldtimern, unter anderem mit der Rekonstruktion eines Hanomag-Rekordwagens, auf einem gesperrten Streckenabschnitt der A9 zwischen Wolfen und Dessau-Süd am 3. Oktober ablehne. Ursprünglich sollte der reguläre Verkehr hier für die exklusive Ausfahrt gestaut werden. Nach Einschätzung der Polizei ist das für den Feiertagsverkehr eine zu große Belastung. „Wir fahren, selbst wenn wir uns in den regulären Verkehr einordnen müssen. Diesen Traum lasse ich mir nicht kaputt machen“, sagt Bebber.