Tag der offenen Tür Tag der offenen Tür: Lustige Bilder weisen den Weg
Köthen/MZ. - Die kamen dann auch in Scharen. Darunter vor allem viele Eltern und Verwandte der insgesamt 324 Schüler. Aber auch ehemalige Schüler wie Sven Betke folgten der Einladung, neugierig darauf, was sich hier seit ihrer Abwesenheit verändert hat und froh darüber, einige alte Schulfreunde wieder zu treffen.
Mit Schulleiterin Barb Gudera freuten sich die Lehrer und pädagogischen Mitarbeiter über die große Resonanz. "Wir laden nicht jedes Jahr zum Tag der offenen Tür ein", so die Schulleiterin, "sondern nur zu besonderen Höhepunkten." Dass lernbehinderte Schüler nunmehr im zehnten Schuljahr in dieser architektonisch interessanten Schule lernen können, sei ein solcher Höhepunkt. Davon, was sich hier seit 1994 getan hat, handelte das Programm aus Liedern und Tänzen, das Schüler aller Klassenstufen zum Auftakt zeigten. Einstudiert haben sie es zusammen mit ihren Lehrerinnen Heike Haring und Susanne Feist. Doch nicht nur sie haben sich für diesen Tag engagiert. "Ohne unsere pädagogischen Mitarbeiter hätten wir das alles nicht auf die Beine stellen können", lobte Gudrun Faust, die im Foyer Besuchern den Weg zu den einzelnen Stationen wies. Verkehrserziehung mit Fahrradparcours, Videovorführungen, ein Keramikverkauf, Vorführungen im Chemie- und Biologiekabinett, eine Ausstellung der Schulchronik, Spiele in der Turnhalle und vieles mehr standen zur Auswahl. Im Foyer boten zum Beispiel die Siebentklässler Jan Baumgarten und Maik Schubert selbst gezogene Topfpflanzen aus ihrem "grünen Klassenzimmer" zum Verkauf an. Immer donnerstags nach der fünften Stunde treffen sie sich mit ihrer Klassenlehrerin zum Gärtnern. Andere Schüler wiederum töpfern oder gestalten Fensterbilder. So versuchen Lehrer und pädagogische Mitarbeiter, durch möglichst vielfältige Angebote auf die Interessen und Fähigkeiten der Schüler einzugehen. "Wir haben auch einige, die haben eine wunderbare Sopranstimme", sagt Gudrun Faust. Und dass es sogar richtige Meisterköche an ihrer Schule gibt, ist inzwischen weit über die Schule hinaus bekannt. Auch beim Tag der offenen Tür zauberten einige von ihnen ein leckeres Buffet, das bei den Gästen viel Zuspruch fand.
Ebenso der Kuchen, den die Eltern gebacken hatten. Er wurde im "ELSA"( Eltern-Lehrer-Schüler-Auszeit)-Café angeboten. Das Café gibt es an der Schule seit dem vergangenen Jahr, erzählt Schulkoordinatorin Andrea Andreae. Und nicht nur das. Besonders stolz ist man an der Hahnemannschule auf die Teilnahme am BLK-Programm "21", dessen Ziel es unter anderem ist, ein gesundheitsförderndes Klima an der Schule zu schaffen, eine Atmosphäre, in der das Lernen Spaß macht. Projekte, in denen den Schülern der sparsame Umgang mit Energie vermittelt wird, sind dabei ebenso wichtig wie zum Beispiel die Wissensvermittlung über das Recycling eine gesunde Ernährung oder die Anregung, ihr Lernumfeld selbst mitzugestalten.
Wie das alles praktisch umgesetzt wird, konnte man beim Tag der offenen Tür sehr anschaulich erleben. Nur zwei Beispiele von vielen seien erwähnt: Die Schüler haben sich ihr eigenes Müllschwein gebastelt, das verschiedene Behältnisse zur Mülltrennung enthält und in der Schule aufgestellt wurde, und sie haben sich sehr kreativ an der Gestaltung von Türen zu ihren Kassenzimmern oder Fachkabinetten beteiligt. Lustige Zeichnungen kennzeichnen die Türen nun schon seit einiger Zeit statt der früher üblichen Türschilder, die oft abgekrazt wurden, wie die Lehrer berichten.
Und kann es ein schönere Lob für eine Schule geben, als wenn Elternvertreter wie Karola Müller und Peter Hinze erklären: "Wir sind mit der Arbeit hier sehr zufrieden, unsere Kinder fühlen sich wohl." Das drückt sich ihrer Meinung nach auch darin aus, dass viele der Eltern sofort bereit waren, beim Tag der offenen Tür mitzuhelfen.