Tag der offenen Tür Tag der offenen Tür: Größte unter den Kleinen
Köthen/MZ. - "Lukas hat so rote Haare wie Frau Kroschinsky", da ist sich Julia ganz sicher. "Na, vielleicht etwas heller", grübelt die Fünfjährige. Denn schließlich ist Lukas ihr Freund und Frau Kroschinsky ihre Erzieherin.
Und da ist noch etwas: Julia gehört nämlich zur Mäuschengruppe. Und wer dort erst einmal angekommen ist, der ist einer der Größten unter den Kleinen in der Kindertagesstätte "Max und Moritz". Und darauf natürlich stolz. Doch nicht nur darauf. Worauf? Das zeigten am Sonnabend Julia, Franziska, Romy und ihre Freunde allen, die es sehen wollten, die ihre Schritte in die Rüsternbreite lenkten. Da wäre selbst der "Vater" von Max und Moritz, Wilhelm Busch, nicht mehr aus dem Staunen herausgekommen. Denn es gibt viel Platz, um Streiche auszuhecken.
101 Kinder im Alter bis zu sechs Jahren gehören zu den täglichen Gästen, die gemeinsam mit ihren Erzieherinnen zum Tag der offenen Tür eingeladen hatten, um zu zeigen, was sich alles im kunterbunten Max-und Moritz-Reich getan hat und noch tun wird (die MZ berichtete). Inge Krahl, die Leiterin der Einrichtung, freute sich, dass sich so viele Köthener Zeit nahmen.
Unter ihnen war auch Monika Graf. Sie war die erste Krippenleiterin der Einrichtung. 1983 fing hier alles an, erzählt sie. "Es war ein schwerer Anfang", weiß sie noch. "Wir dachten damals, wir hatten viel Spielzeug für die Kinder. Aber als alles auf die Räume verteilt war, da blieb nicht viel übrig", erinnert sich Frau Graf, die berichtet, dass ohne Eigeninitiative damals wenig ging. "Wir haben oft improvisieren müssen." Aber es sei trotz allem eine schöne Zeit gewesen.
Und die genießen die Max-und-Moritz-Fans heute noch. "Hier ist es schön", meint Franziska. "Wir spielen viel und basteln", plaudert sie. Mutter Silke Reichert freut sich, dass ihre Fünfjährige sich hier so wohl fühlt. Das Haus sei schön geworden, und was am Wichtigsten ist, der Spielplatz ist weit weg von der Straße. Doch die Kinder der Mäuschengruppe hätten ja beinahe noch etwas vergessen. Das Schönste nämlich, wie sie meinen: die Toiletten. "Da sind sogar Türen davor", weiß Romy zu berichten. Und eine Toilette habe sogar ein Fenster.
Doch neben dem Fachgespräch der kleinen Sanitärfreunde war da noch etwas, was Samantha und Co. beschäftigte: Wie mag wohl der Bürgermeister aussehen?
Natürlich hat der einen Schlips um, da war man sich einig. Und sie sollten recht behalten. Kurt-Jürgen Zander konnte dann auch so manche Frage der Kinder beantworten. Natürlich habe er im Sand gelegen und mit Matsch gespielt. Und auch er war für ein Jahr ein Kindergartenkind, berichtet Zander. Das beruhigte die Mäuschen-Truppe ungemein. Denn ihrer Meinung nach "fangen im Kindergarten alle mal als kleine Leute an".