SV Dessau 05 SV Dessau 05: Die Schuh-Vorlieben der Spieler

Dessau - John Terry machte mit einer kuriosen Aussage erst vor kurzem auf sich aufmerksam. Der Verteidiger und Kapitän des englischen Erstligisten FC Chelsea gestand, in jedem Spiel drei neue paar Schuhe zu verbrauchen. „Ich trage ein Paar zum Warmmachen, eins in der ersten Hälfte und eins in der zweiten. Danach haben sie ausgedient“, so Terry, der in dieser Saison in 31 Spielen also fast 100 paar Schuhe benutzte, „wenn sie sich etwas dehnen, werden sie größer und ich habe das Gefühl, ich verliere etwas an Stabilität. Das ist der Grund, warum ich immer neue nehme.“ So haben alle Fußballer einen Schuh-Tick - auch in der Verbandsliga beim SV Dessau 05.
Hannes Kruschina - ..steht auf Leder
„Ich mag bei Fußballschuhen besonders die Lederoptik“, verrät Hannes Kruschina, der sowohl auf als auch außerhalb des Platzes viel Wert auf sein Aussehen legt. Demnach ist es wenig verwunderlich, dass sein Fußballschuh dem Motto „all black everything“ (alles schwarz) ebenso treu bleibt, wie sich Hannes Kruschina auch in seiner Freizeit kleidet: „Die Farbe ist schlicht und passt gut zu unseren Heim- und Auswärtstrikots. Im Laden achte ich natürlich zuerst auf das Aussehen der Schuhe.“
Friedrich Fromm - ..lebt auf großem Fuße
Mit einer Schuhgröße von fast 47 (46 2/3) hat Friedrich Fromm den größten Fuß im Team. Somit hat der lange Stürmer es einfacher, den Ball mit seinem großen Fußballschuh - passend zu den Vereinsfarben in Schwarz-Weiß - zu treffen und im Tor zu versenken. Sein Modell ist der „Kaiser 5 Cup“. „Kaiser“ Franz Beckenbauer trug das Modell noch in seiner aktiven Zeit. Bis heute ist der „Kaiser 5“ einer der beliebtesten Fußballschuhe. Auch Fromm ist ein Traditionalist, was seine Schuhe angeht. „Ich trage das Modell schon seit mehreren Jahren und bin mit denen immer gut klar gekommen.“ Bei einem Fußballer ist also auch immer ein Stück weit Aberglaube dabei. Bei einem Stürmer, wie Friedrich Fromm, erst Recht. Trifft man mit dem Schuh, wechselt man ihn am Besten nie mehr.
Felix Zilke - ..steht auf Geschwindigkeit
Der „Nike Mercurial Vapor X SG-Pro Chrome Schwarz F580“ für 139,99 Euro hat es dem jungen Außenverteidiger angetan. Nachdem diese Position nicht seine angestammte ist, versucht er damit aber zu leben. „Da man auf dieser Position Schnelligkeit braucht und das bei mir ein großes Defizit ist, hoffe ich mit diesem Nike, der Wert auf Schnelligkeit legt, wenigstens ein paar Prozente herauszuholen“, grinst der 21-Jährige und fügt lachend an, „auch die silberne Farbe erinnert an einen schnellen Blitz.“ In der Tat ist der Schuh extra dafür ausgelegt. Der Hersteller beschreibt das wie folgt: „Eine minimalistische Passform für explosive Geschwindigkeit.“ Auch das Gewicht von nur 227 Gramm pro Schuh fördert die Schnelligkeit. Und je frischer sie sind, desto besser wirkt das - hofft zumindest Zilke, der sich den Schuh erst vor vier Wochen übers Internet bestellte. Jerome Boateng, Pierre-Emerick Aubameyang und Neymar Jr. haben diese Schuhe bereits ebenfalls getragen.
Benny Girke - ..ist ein Revolutionär
„Girks“ war der erste im Team, der dem Trend folgte und die neuen gestrickten Nike Fußballschuhe mit eingebauter Socke trug. Diese sind seit kurzer Zeit im Kommen. Girkes Nike Magista „mit Socke“ ist höher als andere Schuhe. Damit wird das Ballgefühl zur wahren Freude und zugleich ist die Socke eine hilfreiche Stütze für den Knöchel, um das Verletzungsrisiko zu verringern. Das kostet aber auch einiges: Ab 270 Euro gibt es die Schuhe mit Socken.
Frank Wallach - ..liebt die volle Power
„Fiete“, wie Frank Wallach von seinen Kollegen liebevoll genannt wird, liebt auf dem Fußballplatz das englische Wetter - kalt, nass und regnerisch. Da macht das Grätschen besonders Spaß. Auf diesem Untergrund braucht man natürlich aber auch einen festen Stand, den „Fiete“ dank der langen Aluminium-Stollen des „Adidas Precision“ hat. Frank Wallach hat zwei Paar davon. „Ich habe die Schuhe schon seit zehn Jahren“, erklärt Wallach, der sie bis heute hegt und pflegt. Als das neue Jahrtausend begann, machte vor allem die Liverpool-Legende Steven Gerrard mit diesen Schuhen zahlreiche Weitschuss-Traumtore. Aus der Distanz haute Gerrard die Bälle reihenweise in den Giebel - so wie „Fiete“ Wallach. Auch er hat einen unglaublichen Hammer und im Schillerpark schon so manche „Kanonen“ im Netz versenkt. „Ich spiele gerne mit denen, weil ich die auch so lange habe. Die kommen aber nur zu schönen Spielen raus“, meint Wallach. Die Schuhe sind absolut selten, schwer zu bekommen, haben so etwas wie Sammlerwert und sind deshalb eine gute Stange Geld wert.
Max Eschner - ..erinnert sich gerne
Für den schnellen und flexiblen Außenspieler sind seine Schuhe eine besonderes Stück Vergangenheit. Vor einiger Zeit ist Maximilian Eschner von seinem Auslandsjahr aus Australien zurückgekehrt. „Dort habe ich mir diese Fußballschuhe gekauft und mit denen auch im Verein in Australien gespielt. Sie werden wohl für immer ein Stück schöne Erinnerung bleiben.“
Lukas Schuhmacher - ..hält es gerne schlicht
Für den schnellen Stürmer spielt das Aussehen der Fußballschuhe eine völlig nebensächliche Rolle. „Hauptsache, die passen“, sagt Schuhmacher ganz pragmatisch zu seiner Wahl. Am besten einfach damit den Ball in die Maschen hauen.
Matthias Brettschneider - ..fällt gern auf
„Anatomisches Design für eine handschuhähnliche Passform“, beschreibt der Hersteller die Fußballschuhe „Nike Hypervenom in Phantom Gelb“. Gar keine Überraschung also, dass Torhüter Matthias Brettschneider ein ähnlich sicheres Gefühl an seinen Schuhen haben will, wie er mit seinen Torwarthandschuhen an den Fingern bereits hat. „Die Passform und das Ballgefühl bei dem Schuh ist überragend.“ Torhüter „Bretti“ hat sich in diese Schuhe verguckt und auch die Farbe mit Bedacht gewählt. Denn das Torwart-Trikot der 05er ist Gelb - die gelben Schuhe dazu sehen „geil“ aus. „Bretti“ kann es kaum erwarten einen weiteren zu bekommen: „Der nächste kommt bestimmt bald.“
Julian Bittner - ..ist ein klassischer Stürmer
„Diese schwarze Edition von Adidas kam im Sommer raus, ich habe sie gesehen und dann sofort gekauft“, erklärt Goalgetter Bittner, der mit seinem „Adidas 11Pro Black“ in Größe 42 2/3 ein Tor nach dem anderen folgen lässt. „Ich fand sie Hammer. Hab im ersten Spiel sofort zwei Tore gemacht und mir seitdem keine Neuen geholt, weil ich auf sie vertraue. Und es läuft ja ganz gut zur Zeit.“
Martin Sitte - ..mag es ästhetisch
Der Techniker hatte schon viele Schuhe, die ihm mal besser, mal weniger gut gefallen haben. Das liegt an einem Test, den der Mittelfeldspieler mit der Schuhgröße 43 1/3, nach ein paar Monaten mit jedem Paar macht. „Ich ziehe die Schuhe an und gucke von oben auf sie drauf“, versucht er seine etwas seltsame Angewohnheit zu erklären, „und wenn die dann nicht geil aussehen, ist das Mist, das ist schwer zu beschreiben.“ Denn nach ein paar Monaten verformen sich Schuhe und es verändert sich die Passform. Den perfekten Schuh hat er mit dem „Adidas F50 Adizero FG (Hunt)“ aber scheinbar gefunden. Er ist komplett schmal und leicht und sorgt bei dem Techniker für das ultimative Ballhandling. „Im Jugendbereich hab ich immer Nike getragen“, erzählt Sitte, „doch seit geraumer Zeit trage ich nur noch Adidas.“
Volker Nickels - ..setzt auf Altbewährtes
Der „Adidas Copa Mundial“ ist der beliebteste und seit längstem produzierte Fußballschuh von Adidas. Volker Nickels hat von diesem Typ sowohl Kunstrasen, Noppen- als auch Stollenschuhe. Für jede Wetterlage und jeden Untergrund trägt Volker Nickels seine „Copa Mundial“ in der Größe 42. „Ich hatte etwa vier Paar davon“, erklärt der 27-Jährige, „ich trainiere mit denen und spiele auch. Ich bevorzuge diesen Traditionsschuh, da ich nicht so auf knallige Farben stehe.“ Das kann man auch abseits des Feldes beobachten, da ist Volker Nickels eher ein bescheidender und zurückhaltender Mensch. (mz)