Straßenbau bei Dessau Straßenbau bei Dessau: Die ersten 1.500 Meter auf der A9 sind fertig

Dessau/MZ - Es ist Montag, gegen 19.30 Uhr, als auf der A9 der Feierabend eingeläutet wird. Der Fertiger hat gerade die letzte Fuhre Asphalt verarbeitet. Jetzt steht die Reinigung an. Die drei Walzmaschinen haben noch gut eine Stunde zu tun, um die neu eingebrachten Straßenschichten zu verdichten. Die Schaufel eines Baggers greift sich währenddessen den verbliebenen Rest Asphalt und nimmt ihn auf, damit noch am Abend ein sauberer Abschluss am frisch entstandenen Straßenbett vorbereitet und morgens nahtlos weitergearbeitet werden kann.
Sehr gute Bilanz des ersten Tages
Damit bleibt auch nach „Feierabend“ der beiden hintereinander gespannten Baumaschinen, die sich Fertiger nennen, für die Bauarbeiter im Streckenabschnitt zwischen Vockerode und Dessau-Ost in Fahrtrichtung München noch allerhand zu tun.
Auf der Baustelle nahe Dessau wurde am Montag mit dem Auftragen von Binder- und Deckschicht begonnen. Die Bilanz des ersten Tages ist gut, sehr gut sogar. Rund 1500 Meter konnten sich die Fertiger auf einer Spurbreite von acht Metern vorarbeiten. Weitere rund 5500 Meter stehen noch bevor. Dann wäre die Hälfte der insgesamt 14,90 Meter breiten Fahrbahn mit Binderschicht und Tragschicht geschlossen.
Was der Präsident der Landesstraßenbaubehörde zu der Baumaßnahme auf der A9 sagt, lesen Sie auf Seite 2.
Trotz gutem Auftakt, warnt Uwe Langkammer, der amtierende Präsident der Landesstraßenbaubehörde, vor zu großer Euphorie. Das Wetter werde den Baufortschritt bei Dessau wesentlich mitbestimmen. Das Wetter allerdings ist eine große Unbekannte. Regen, sagt Langkammer, sei nicht gut für die Tragschicht. Das eingebrachte Feinmaterial sei empfindlich. Darüber hinaus stünden noch viele Arbeiten an, die einen großen Teil an Zeit kosten.
Wenn Binde- und Tragschicht komplett aufgebracht sind - das könnte voraussichtlich Ende nächster Woche soweit sein - dann müssten Brückenanschlüsse erfolgen, die Randstreifen inklusive Entwässerungsrinne wieder hergestellt werden. Und am Ende stehen Markierungsarbeiten an. Ob der Streckenabschnitt vorfristig übergeben werden kann, das will noch niemand definitiv voraussagen. Das von der Landesbaubehörde erklärte Ziel ist wegen einiger Unbekannter noch nicht genau kalkulierbar.
80 Lkw beliefern die Baustelle
Bis zur vergangenen Woche konnten die 17 Männer um Bauleiter Maik Reinicke von der Arbeitsgemeinschaft Papenburg und Kemna nachts auf der Baustelle zwischen Elbe- und Muldebrücke arbeiten. Da wurde die unterste Asphalt-Tragschicht eingebracht. Für die beiden oberen Schichten kann nicht nachts gearbeitet werden, denn bei Dunkelheit könnten die Fahrer der Walzen nicht den Zeitpunkt erkennen, wann genau sie mit ihren schweren Maschinen die neu aufgebrachten Straßenschichten bearbeiten können. „Dazu “, so erklärt Reinicke, „ist Tageslicht zwingend erforderlich.“
So sind die Bauarbeiter derzeit täglich zwischen 6 und 21 Uhr dabei, Meter um Meter zwei Straßenschichten nacheinander einzubauen. In Spitzenzeiten sorgten schon bis zu 80 Lkw für die Zulieferung des Materials aus den Mischwerken nahe Bitterfeld und Halle. Rund 120000 Tonnen Bitumen werden verbaut sein, wenn die Fahrbahnen fertig gestellt sind, schätzen die Bauleute ein. Letzteres allerdings braucht noch Zeit.

