1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Dessau-Roßlau
  6. >
  7. Stadtbezirksbeirat: Stadtbezirksbeirat: Masterplan 2025 für Dessau-Nord

Stadtbezirksbeirat Stadtbezirksbeirat: Masterplan 2025 für Dessau-Nord

30.03.2016, 19:03
Viele Jahre schon eine Ruine: die Alexandrastraße 20
Viele Jahre schon eine Ruine: die Alexandrastraße 20 Lutz Sebastian

Dessau - Für Wolfgang Schmieder, Leiter der städtischen Bauverwaltung, ist Dessau-Nord ein Leuchtturm für Städtebau und Stadtentwicklung. Zur Wendezeit war das Gründerzeitviertel noch dem Verfall preisgegeben. „70 Prozent der Gebäude hatten akuten Sanierungsbedarf. Der gesamte Verkehrsraum war optisch marode. Es gab viele Leerstände und ein negatives Image“, erinnerte Schmieder am Montagabend zur Sitzung des Stadtbezirksbeirates „Innerstädtisch Nord“ in der Villa Krötenhof. Die Stadt sah Handlungsbedarf und wies Dessau-Nord 1991 als erstes Sanierungsgebiet im Dessauer Stadtgebiet aus. Fördermittel von über 40 Millionen Euro von Stadt, Land, Bund zogen viele Investoren an. Ein Großteil der Bausubstanz ist heute saniert. In Straßen, Rad- und Gehwege wurde investiert. Gepflegte Grünanlagen und Erholungsflächen für alle Generationen sind entstanden.

Verbindliche Strategie gefordert

„Heute ist Dessau-Nord der stabilste aller Dessau-Roßlauer Stadtteile“, bilanziert Schmieder. Mit einem Altersdurchschnitt von 44 Jahren ist er auch der Jüngste aller Stadtteile. „Trotzdem brauchen wir verbindliche Strategien, um nicht hinter das Erreichte zurückzufallen“, mahnt Beiratsmitglied Andreas Gelies. „Ich plädiere für einen Masterplan 2025 für Dessau-Nord“, so der Architekt. Es gebe trotz aller positiven Entwicklungen noch viel zu tun im Kiez zwischen dem Ortsausgang Dessau Richtung Roßlau und der Wasserstadt. „Um den Stadtteil zukunftsfest zu machen, müssen wir uns Fragen stellen und Antworten finden“, sagt Gelies. Wie Baulücken geschlossen und noch verbliebene verfallene Häuser saniert werden können, auch nachdem die Förderung für das Sanierungsgebiet ausgelaufen ist. Wie sich der Erholungswert durch die Entwicklung von Grünflächen und mehr ruhendem Verkehr erhöhen kann. Wie sich der Gewerbestandort am Schlachthof stabilisieren und weiterentwickeln kann. Diese Fragen will der Stadtbezirksbeirat in einem verbindlichen Strategiepapier festschreiben und beantworten.

Unterstützung der Stadt

„Es muss da was passieren“, unterstützt Christiane Schlonski, Dezernentin für Stadtentwicklung und Umwelt, das Anliegen. Weil Fördermittel für das gesamte Sanierungsgebiet Dessau-Nord künftig nicht mehr zur Verfügung stehen, regt sie an, kleinteilige Pakete für einzelne Quartiere zu schnüren und zu prüfen, aus welchen Quellen Förderung möglich ist. Für die Erarbeitung eines möglichen Masterplans ist vor allem der Einsatz des Stadtbezirksbeirates gefragt. „Ähnlich wie in Nord 1991 gibt es mit der Stabilisierung des Quartiers am Leipziger Tor und des Stadtteils Zoberberg jetzt andere Schwerpunkte für die Stadt“, gibt Schmieder zu bedenken. (mz/dgi)