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Lutherjubiläum Souvenir zum Lutherjubiläum: Holzkünstler aus Dessau gestaltet evangelischen Taschenglobus

Von Danny Gitter 16.05.2017, 10:00
Jürgen Ludwig begutachtet einen Evangelischen Taschenglobus.
Jürgen Ludwig begutachtet einen Evangelischen Taschenglobus. Lutz Sebastian

Dessau - Die Reformationsgeschichte neu zu schreiben, das maßt er sich als Holzkünstler, der mit seinem Schaffen doch nur ein kleines Lächeln in die Gesichter seiner Kunden zaubern will, nicht an.

Um ein neues Produkt und alternative Fakten drumherum, möchte Jürgen Ludwig das unausweichliche Lutherjubiläum dann doch bereichern. Einen Evangelischen Taschenglobus hat der Dessauer Holzkünstler auf den Markt gebracht.

Produkt passend zum Lutherjahr

So begab es sich zu jener Zeit , anno 2016, dass Ludwig nicht leibhaftig wie Luther einst den Teufel vor sich sah und mit einem Tintenfass danach warf. Doch der teuflischen Versuchung mit dem Lutherjubiläum Geld zu verdienen, konnte auch er sich nicht erwehren.

Rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft und sehr pünktlich zum Lutherjahr war das Produkt dann marktreif. „Die Idee kam mir ganz spontan nach einem Gespräch mit Freunden “, erzählt Ludwig.

Evangelische Taschenglobus ist eine Kugel

Zehn Jahre zuvor hatte er bereits die Idee zu einem Katholischen Taschenglobus entwickelt. Eine leicht gewölbte Holzscheibe mit Italien und Rom als Zentrum der katholischen Welt mit einer goldenen Reißzwecke versehen, ist so entstanden.

Martin Luther war da mental natürlich schon weiter. Der Reformator war sich dessen bewusst, dass sich die Erde doch dreht. Deshalb ist der Evangelische Taschenglobus eine Kugel.

Deutet auf Wittenberg als Zentrum der Reformation

Mit dem Teil einer These und einer leicht angerosteten Zwecke deutet er auf dem Globus auf Wittenberg, auf das unbestrittene Zentrum der evangelischen Welt. Andere Orte braucht so ein Evangelischer Taschenglobus natürlich nicht.

„Schon zu Luthers Zeiten war so ein Taschenglobus eminent wichtig. Er war das, was heute Navi heißt“, weiß Ludwig mit einem Augenzwinkern zu berichten.

„Wie sonst hätte Luther jemals den Weg von Worms nach Wittenberg finden sollen?“, fragt der Dessauer Holzkünstler ganz spitzbübisch.

Auf 1.517 Stück limitiert

Natürlich will er, 1944 in Bad Brambach geboren und mit 14 kurz vor der Konfirmation doch vom rechten Weg des Glaubens abgekommen, sich an diesem kirchlichen Jubiläum nicht unendlich bereichern.

Auf 1.517 Stück sind seine Evangelischen Taschengloben aus Rotbuche limitiert.

Rund 300 wurden bereits verkauft

Um die 300 ist er nach eigenen Schätzungen zum symbolischen Preis von 20,17 Euro schon losgeworden. Mit dem Evangelischen Glauben lässt sich im Hause des bekennenden Atheisten und studierten Naturwissenschaftlers derzeit mehr Geld als mit dem katholischen verdienen.

Es sind die Souvenirjäger aus ganz Deutschland, die derzeit das ganz spezielle Präsent unter all den Lutherbroten, Luthernudeln, Lutherbier und Co. suchen.

„Das Feedback war bisher sehr positiv“, resümiert Ludwig. Es sind vor allem die Verfechter des hintergründigen Humors, die sich solch einen Evangelischen Taschenglobus gönnen, berichtet der Künstler.

Denn den Weg nach Wittenberg findet man damit nicht wirklich. Außer man glaubt ganz fest daran.

››Mehr Informationen unter www.touch-wood.de (mz)