Silvesterlauf in Oranienbaum Silvesterlauf in Oranienbaum: Entspannter Titelverteidiger

ORanienbaum - Seit Silvester sind zwar schon ein paar Tage vergangen, doch unter dem Namen Silvesterlauf ging am Sonntag am Waldhaus in Oranienbaum die immerhin 36. Auflage dieser traditionellen und auch überregional sehr beliebten Veranstaltung über die Bühne. „Für den verspäteten Start gibt es einen ganz plausiblen Grund“, meinte der Vereinsvorsitzende von Ausrichter Hellas 09, Otto Klempert, und lieferte gleich die passende Erklärung mit. „Noch vor Jahren fand dieser Lauf wirklich am Silvestertag statt. Aufgrund des Überangebots an diesem Tag sind wir in die erste Januarhälfte ausgewichen. Den traditionellen Namen haben wir behalten.“
Auch diesmal war die Resonanz überwältigend. Zum Zehn-Kilometer-Pokallauf hatten sich 169 Leichtathleten, darunter auch Bürgermeister und Schirmherr Uwe Zimmermann (Linke), in die Starterliste eingetragen. Bevor das Teilnehmerfeld dann vor etwa 100 Zuschauern auf den viermal zu absolvierenden Rundkurs (je 2,5 km) geschickt wurde, hatte in der ersten Startreihe Vorjahressieger Jonathan Cierpinski seinen Platz eingenommen. Der 19-Jährige von der SG Spergau ist ein Neffe des Doppelolympiasiegers im Marathonlauf Waldemar Cierpinski. Nach 36:49 Minuten gewann der Titelverteidiger den 36. Silvesterlauf. Der Gewinner hatte sich bei seinem Start-Ziel-Sieg nicht einmal vollends verausgabt. Er lobte sofort nach seiner Zielankunft das Organisationskomitee, an dessen Spitze Marion Schmidt zusammen mit Sprecher Wolfgang Grahl, Bernhard Wittke (Technik) und Otto Klempert die Fäden in den Händen hielt. „Hut ab. Hier ist alles top organisiert, es wurde auch nichts dem Zufall überlassen“, sagte Cierpinski. Zu seiner eigenen Leistung meinte er eher bescheiden: „Eine gut präparierte Strecke und ein anspruchsvoller Kurs. Ich musste dabei nicht an meine Grenzen gehen.“ Der zweite Platz ging an Steffen Schreiner von der Sportgemeinschaft Grün-Weiß Pretzsch. Dieser war im Ziel sehr zufrieden. „Im vergangenen Jahr noch Vierter, diesmal Zweiter. Das ist hervorragend.“ Platz drei ging ein wenig überraschend an eine Frau. Nach 38 Minuten und 24 Sekunden überquerte Daniela Oemus die Ziellinie. Auch die Läuferin von Blau-Weiß Bürgel (früher beim LC Dübener Heide Radis) strahlte dabei über das ganze Gesicht und war voll des Lobes. „Ich bin schon zum wiederholten Mal dabei. Die tolle, ja fast familiäre Atmosphäre ist schon überwältigend.“
Vom 1. LAC Dessau nahm der 75-jährige Dieter Sparfeld die zehn Kilometer in Angriff und landete in seiner Altersgruppe problemlos auf Platz drei. Dass Sohn Mike Sparfeld (45 Jahre) den achten Platz belegte und die Enkelsöhne auf der 2,5-Kilometer-Strecke einen guten Eindruck hinterließen, beweist, dass es auch in Dessau-Roßlau so etwas wie eine Läuferdynastie gibt. Aber nicht nur die in einem Club organisierten Läufer waren am Start. Sven Pfitzner aus Bitterfeld-Wolfen ist vereinslos und landete auf Platz 84. Pfitzner war bei der Siegerehrung in der Gewichtheberhalle am Waldhaus mit sich total im Reinen. „Ich laufe, um mich fit zu halten. Die Platzierung steht dabei nicht im Fokus.“ Einen Rang dahinter kam Alexander Frey aus Pretzsch ins Ziel. „Wir sind Naturläufer und müssen uns der Umgebung anpassen. Es macht einfach nur Spaß, dabei zu sein.“ (mz)