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"Shot-Event" in Roßlau "Shot-Event" in Roßlau: Burger Bier und scharfe Waffen

30.03.2017, 06:00
Der Schuss mit einer Pistole
Der Schuss mit einer Pistole imago stock&people

Dessau-Roßlau - Wie viele kommen werden? Andreas Werla spricht über zwei Gruppen je 30 Personen, die fest gebucht haben. In einer dritten Gruppe seien noch Plätze frei. Werla ist Chef der Berliner Firma „Shot-Event - Schießen für Jedermann“. Die wirbt seit geraumer Zeit im Internet: „Kein Scherz: 1. April 2017: Bratwurst, Burger, Bier und Pump Gun!“ Das alles gibt es auf einem Schießplatz in Dessau-Roßlau.

Wo genau, das erfährt nur, wer seinen Teilnehmerbetrag für den eineinhalbstündigen, von Experten begleiteten Schieß-Event zahlt und dafür dann zum Beispiel Revolver verschiedener Marken, historische Waffen aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg oder Schrotflinten testen kann - ganz legal.

„Die meisten Menschen wollen einmal im Leben eine Waffe in der Hand halten“

Die Firma Shot-Event wurde im Jahr 2014 gegründet und hat laut Werla im Raum Brandenburg und Berlin eine große Nachfrage ausgelöst. „Die meisten Menschen kennen Handfeuerwaffen nur aus Filmen.“ Es ginge nicht um Rumballern, so erklärt der Shot-Event-Chef seine Idee, sondern um eine Erfahrung. „Die meisten Menschen wollen einmal im Leben eine Waffe in der Hand halten und sie testen. Das ermöglichen wir.“

Mit der Werbung für Shot-Event ist die PR Agentur Borgmeier im niedersächsischen Delmenhorst beauftragt. „Die Angebote zum Schießen werden von außergewöhnlich vielen Frauen genutzt“, beobachtet Medien-Beraterin Julia Knöpfle.

Auch Firmen gehören zu den Kunden, Junggesellenabschiede würden mit einer „Schießübung“ begangen. Wobei das mit dem Feiern erst nach dem Schießen losgehen kann. Eine Fußnote weist darauf bei der Werbung für das Event hin. Alkohol gibt es vor dem Schießen nicht.

Eventbesucher dürfen keine Vorstrafen haben

Es gibt darüber hinaus noch weitere Auflagen an die Kunden. Rechtskräftig Verurteilte sind ausgeschlossen. Das werde mit der Anmeldung nachgeprüft. Wie, das bleibt auf MZ-Nachfrage offen. Das sei auch der Grund, weshalb der Ort des Events erst bekannt gegeben wird, wenn eine Überprüfung erfolgt sei, begründet Knöpfle. „Wir lassen uns vor dem Event von jedem Gast eine Erklärung unterzeichnen, in der versichert wird, dass keine Vorstrafen bestehen“, sagte auch Werla.

Weshalb „Shot Event“ seinen Aktionsradius von Berlin und Brandenburg auf Dessau-Roßlau erweitert, das habe mit der modernen Schießanlage zu tun, die in Roßlau existiert und vom Schießclub Roßlau betrieben wird. Die Gäste, die zu den Events erwartet werden, kommen nach Angaben von „Shot-Event“ aus ganz Deutschland. Manche auch aus dem Ausland.

Waffen dürfen nur unter Aufsicht verwendet werden

Eineinhalb Stunden können am 1. April Waffen genutzt werden von Menschen ohne Waffenschein. Bei Bratwurst, Bier und Burger? „Und unter Aufsicht von Waffen-Experten. Bei letzteren handelt es sich um erfahrene Schießtrainer“, versichert der Veranstalter.

„Die etwas reißerische Ankündigung der Veranstaltung verwirrt“, sagt Stadtsprecher Carsten Sauer. „Bei der Einladung handelt es sich aber um eine ganz normale Veranstaltung auf einer Schießanlage, die eine gültige Betriebserlaubnis hat. Auf solchen genehmigten Schießstätten darf jedermann schießen, wenn er das 18. Lebensjahr vollendet hat.“ Sonnabend wird das ausgiebig passieren. (mz/age)