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Sekundarschulstandort Sekundarschulstandort: Güsten wirbt mit freiem Anbieter

Von Paul Spengler 24.02.2004, 17:26

Güsten/MZ. - Bekanntlich wird der Sitz der staatlichen Sekundarschule Güsten in Folge des vom Landkreis verabschiedeten Schulentwicklungsplanes nach Ende des Schuljahres 2003 / 04 auslaufen (die MZ berichtete).

Der Verwaltungsleiter des freien Schulträgers Rahn & Partner, Andreas Gericke (Leipzig), erläuterte die Rahmenbedingungen. Günstig für Güsten ist die Tatsache, dass das Schulgebäude in städtischem Besitz ist. Der Schulträger kann bereits mit einer einzigen Klasse beginnen und ist nicht an einen Einzugsbereich gebunden. Auf die Kommune kämen in den ersten drei Jahren die Personalkosten für die Lehrkräfte zu. Ab dem 4. Jahr des Bestehens würde das Land laut Schulgesetz dann die Personalkosten übernehmen.

Ohne Schulgeld kommt ein freier Träger allerdings nicht aus. Rahn & Partner nennt für Güsten ein Schulgeld pro Kind und Monat in Höhe von 55 Euro. Die gleiche Höhe wird auch für eine Mittelschule in Leipzig veranschlagt, die ihren Betrieb zum kommenden Schuljahr aufnehmen wird. Bei mehreren Kindern sei es durchaus Verhandlungssache, erklärte Gericke auf eine Nachfrage der Eltern.

Mit welchen Klassen die Güstener Schule im Falle des Erfolgs beginnen wird, hängt von den Anmeldungen ab. Am günstigsten wäre es für den Anbieter, wenn sich möglichst viele Bewerber gleichen Alters melden. Nach Auskunft der Verwaltung besuchen derzeitig 38 Schüler aus Güsten und Ilberstedt die 4. Klasse der Grundschule, von denen noch eine Anzahl zum Gymnasium wechseln wird. 23 sind es in der 5. Klasse der Sekundarschule, 48 in der 6. Klasse. Der stärkste Jahrgang ist die 8. Klasse mit 50 Schülern.

Bürgermeister Helmut Zander (SDP) forderte die Eltern auf, bis zum 3. März eine Bereitschaftserklärung im Rathaus abzugeben. Es sei unproblematisch, die Anwartschaft auf die staatliche Schule bis zur Klärung der Schulgründung weiter aufrecht zu erhalten. "Uns war es wichtig, eine Alternative zur Schließung der Schule anzubieten", schloss der Bürgermeister.

Der Landkreis Bernburg befürwortet die Schulgründung, die für Güsten vorbereitet wird. "Wenn die Gründung realisiert wird, sorgt sie für mehr Schulvielfalt im Landkreis", erklärte Pressesprecherin Ursula Rothe. Zunächst seien jedoch der Anbieter und die Kommune gefordert. Bereits vor Wochen hatte eine gemeinsame Beratung der Güstener Verwaltung mit dem Landkreis statt gefunden.