1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Dessau-Roßlau
  6. >
  7. Schwimmerin Daniela Schreiber: Schwimmerin Daniela Schreiber: Frustbewältigung im Sommercamp

Schwimmerin Daniela Schreiber Schwimmerin Daniela Schreiber: Frustbewältigung im Sommercamp

Von Petra Szag 22.04.2015, 18:34
Daniela Schreiber will nach einigen Rückschlägen nun „einen Schritt nach dem anderen machen“.
Daniela Schreiber will nach einigen Rückschlägen nun „einen Schritt nach dem anderen machen“. Archiv/Schulz Lizenz

Halle (Saale)/Dessau - Die einen stopfen sich mit Eiscreme voll, wenn es mal gar nicht laufen will. Andere versuchen negative Erlebnisse mit einem neuen Haarschnitt aufzuarbeiten. Für Daniela Schreiber aus Dessau ist das alles nichts. Die Schwimmerin hat für sich einen anderen Weg der Frustbewältigung gewählt: Sie stürzt sich voller Enthusiasmus in die Arbeit. „Ich konzentriere mich auf mein neues Projekt“, erzählt die 25-Jährige. Für ihren Verein, den SV Halle, organisiert sie gerade ein sportliches Sommercamp für Kinder im Juli.

Zweimal Bronze als Schmetterling

Anderen Spaß bereiten macht ihr selbst gerade eine Menge Spaß. Den findet die Sport-Soldatin in ihrem Hauptjob nämlich derzeit weniger. Die Erfolgserlebnisse in Form von schnellen Zeiten und tollen Platzierungen blieben zuletzt aus. Bei den deutschen Meisterschaften vor gut einer Woche in Berlin blieb es für die mehrfache EM- und WM-Medaillengewinnerin mit der Staffel in den Einzelrennen bei zweimal Bronze auf den Schmetterlingsstrecken.

„Wenn man schon einmal ganz oben stand, ist das natürlich nicht zufriedenstellend“, gibt die eigentliche Freistilsprinterin zu. Auf ihrer Paradestrecke über 100 Meter Kraul kam sie diesmal nur auf Platz sieben ein. Zwar war sie auch da so schnell wie noch nie in diesem Jahr, aber eben immer noch „anderthalb Sekunden über meiner Bestzeit“, räumt sie ein. Die WM im Sommer in Kasan ist damit in weite Ferne gerückt. Da auch Schreibers Auswahlkolleginnen keine Bäume ausgerissen haben, gibt es wahrscheinlich nicht einmal mehr eine Freistilstaffel.

Nach ihrem Ausfall im letzten Sommer und der verpassten EM-Teilnahme wird Daniela Schreiber also auch im vorolympischen Jahr beim Saisonhöhepunkt fehlen. Das ist bitter für die ehrgeizige Sportlerin, zweifellos. Doch das Handtuch will sie deshalb nicht werfen. Schließlich weiß die Hallenserin, warum sie gerade hohen Ansprüchen hinterherschwimmt.

Nächstes Ziel: Landesmeisterschaft

Immer wieder haben ihr in den letzten Monaten diverse Körperteile signalisiert, dass die jahrelangen Trainings-Belastungen nicht spurlos an ihr vorüber gegangen sind. Mal war es die Hüfte, die wehtat, dann wieder die Schulter. „Das wirft einen schon zurück“, berichtet sie über ihre schmerzlichen Erfahrungen. Durch dieses Handicap hat sich wohl auch ein technischer Fehler im Wasser eingeschlichen.

Während die Arme beim Kraulen die hohe Frequenz konstant halten können, schaffen das die Beine nicht immer. Zudem glaubt die SV-Athletin, dass ihr das obligatorische Höhentrainingslager in der Vorbereitung gefehlt hat. Diesmal war ihre Trainingsgruppe auf Teneriffa statt in der Sierra Nevada.

Der Wettkampfplan des SSV Dessau 04, dem ersten Verein von Spitzenschwimmerin Daniela Schreiber, ist in den kommenden Monaten reichlich gefüllt. Am 9. Mai sollen Dessauer Schwimmer an der Sichtung der 3. Klassen in Magdeburg teilnehmen.

Am 30. Mai steht das Ritterschwimmen der 2. Klassen in Wernigerode auf dem Programm. Nach einem Wettkampf Mitte Juni in Wittenberg ist vom 19. bis 21. Juni ein Trainingslager im Erlebnisbad Roßlau geplant. Verbunden damit ist auch das Vereinsfest des SSV Dessau 04 am 20. Juni.

Für den Rest des Jahres stehen weitere Wettkämpfe auf dem Programm. (dg)

All das, so denkt Daniela Schreiber, hat sie zurückgeworfen. Doch sie trainiert unverdrossen weiter, will jetzt „einen Schritt nach dem anderen machen“. Bei den Landesmeisterschaften im Juni wird sie wieder den Kampf gegen die Uhr aufnehmen, dazu kommt noch der eine oder andere Wettkampf. Und im Juli ist ja dann das Sommercamp.

Das wird es Daniela Schreiber sicher auch etwas leichter machen, die WM aus der Ferne verfolgen zu können. (mz)