Schulstandort Zoberberg Schulstandort Zoberberg: Start der ersten Gemeinschaftsschule

Dessau - An der Schule am Zoberberg wurde am Donnerstag, mit Beginn des neuen Schuljahres, die Gemeinschaftsschule als neue Schulform in Dessau-Roßlau offiziell eröffnet.
73 Fünftklässler werden im ersten Jahrgang der Dessauer Gemeinschaftsschule lernen. Sie haben damit eine Schulform gewählt, an der alle Schulabschlüsse der allgemeinbildenden Schulen möglich sind, vom Hauptschulabschluss bis zum Abitur. Letzteres werden die Schüler beim Kooperationspartner der Gemeinschaftsschule, dem Fachgymnasium im Berufsschulzentrum, ablegen.
Symbolischer Start für neue Schulform
Die Feierstunde zur Aufnahme der Neuen wurde maßgeblich gestaltet von den „dienstältesten“ Schülern der Zoberbergschule. Mit der Übergabe von Luftballons mit Zukunftswünschen an die Fünftklässler, die dann gemeinsam in den Himmel geschickt wurden, hießen die „Großen die Kleinen“ an der Schule willkommen und gaben den symbolischen Start für die neue Schulform. „Es war ein gelungener Start“, sagt Schulleiter Andreas Weyprachtitzky am Ende des ersten Schultags.
Der aber doch einen Wermutstropfen hatte. „Ich hätte mir für meine Kollegen gewünscht, dass die Stadt zur Eröffnung der neuen Schulform ein Grußwort übrig gehabt hätte.“ Denn die Vorbereitungen hätten für das Kollegium viel zusätzliche Arbeit bedeutet, die noch lange nicht beendet sei. „Für uns beginnt ein Lernprozess, dem wir uns gerne stellen.“ Zusätzliches Personal gab es für die neue Schulform im übrigen nicht. Im Gegenteil. Bei der Lehrerversorgung liegt die Schule unter der vom Bildungsminister ausgerufenen 100-Prozent-Marke.
Aufgabe mit großem Verantwortungsbewusstsein
Eine Gemeinschaftsschule mache Gemeinschaft aus, „das versuchen wir vorzuleben“, erklärt Weyprachtitzky. Und so war auch der erste Tag ein Gemeinschaftswerk der Schüler, Lehrer und Eltern gleichermaßen. Stolz sei er auf die Zehntklässler, die ihre Aufgabe mit großem Verantwortungsbewusstsein erfüllt hätten. „Ich habe mich sehr gefreut, dass so viele Eltern der Fünftklässler bei der Eröffnung dabei waren und auch unserer Einladung zu einem ersten Kennenlerngespräch in die Cafeteria so zahlreich gefolgt sind“.
Die Schülerzahl, mit der die Gemeinschaftsschule in ihr erstes Jahr gestartet ist, sieht Andreas Weyprachtitzky als Bestätigung des Schulkonzeptes. „Ich habe die 70 vielleicht nicht unbedingt erwartet, aber ich weiß, dass das Interesse prinzipiell groß ist.“ Aus vielen Elterngesprächen wisse er, dass sie die längere Orientierungs- und Entwicklungsphase des Kindes, die die Gemeinschaftsschule ermöglicht, begrüßen.
„Die Schullaufbahnentscheidung nach der 4. Klasse wird von vielen als viel zu früh angesehen.“ Die Stadt Dessau-Roßlau hatte für die Gemeinschaftsschule 75 Schüler pro Jahrgang als Maximalgröße vorgegeben. „Damit konnten wir alle Kinder aufnehmen, die es wollten“, freut sich der Schulleiter auch darüber. Die Schüler der Gemeinschaftsschule kommen aus dem gesamten Stadtgebiet.
6 798 Schülerinnen und Schüler
Die Schüler der Klassenstufen 6 bis 10 werden ihre Schulzeit wie begonnen an der Ganztagsschule Zoberberg beenden. Diese Schulform läuft am Standort Zoberberg dann aus, die jetzigen Sechsten sind der letzte Sekundarschul-Jahrgang.
Insgesamt begann in Dessau-Roßlau am Donnerstag für 6 798 Schülerinnen und Schüler an den allgemeinbildenden Schulen das neue Schuljahr. Von den 27 Schulen werden je eine Grund-, eine Sekundarschule und ein Gymnasium in freier Trägerschaft geführt. (mz)