Schulgebäude als Ladenhüter
Köthen/MZ. - Grund dafür sei, dass die Schulgebäude spezifische Grundrisse haben. Damit seien sie nicht für jede Nutzung geeignet, und ein Umbau sei für den Nutzer in der Regel teurer, als ein Neubau.
Auf Anregung der CDU wurde eine Liste leer stehender kreiseigener Immobilien angefertigt, die Maria-Rita Kohnke dem Ausschuss erläuterte. Auf der Liste stehen die ehemaligen Sekundarschulen in Weißandt-Gölzau, Radegast, Quellendorf, Wulfen sowie die Sekundarschule in Aken, die ab Juli 2005 nicht mehr genutzt wird. Während Teile einiger Objekte wie zum Beispiel Turnhallen, von Gemeinden erworben wurden, erweisen sich die eigentlichen Schulgebäude als Ladenhüter. So wollte zwar ein Verein die Schule in Weißandt-Gölzau auf Mietbasis nutzen, sprang dann aber aus Kostengründen ab.
Auch das ehemalige Aussiedlerheim in Cösitz, das ebenfalls dem Kreis Köthen gehört, konnte bisher nicht an den Mann gebracht werden. Zwar habe es 2003 eine Interessentin gegeben, die ein Kaufangebot unterbreitete. Der Kreistag stimmte dem Verkauf jedoch nicht zu. Schwer vermittelbar ist ebenfalls das Krankenhaus Süd in Köthen. Für dieses Objekt gibt es eine so genannte soziale Zweckbindung: Der Erwerber müsste sich also verpflichten, die Immobilie für Sozialzwecke zu nutzen. Solch einen Interessenten zu finden, ist bisher nicht gelungen.
Das Bestreben des Kreises, die Immobilien abzustoßen, ist verständlich. Denn auch wenn sie leer stehen, verursachen sie Bewirtschaftungskosten. Im Falle des Cösitzer Ex-Asylantenheimes sind es zum Beispiel 167 Euro jährlich für die Gebäudesicherung. Das summiert sich mit den Kosten anderer Objekte. Entscheidet sich der Kreis für einen Abriss der leer stehenden Gebäude, wird es noch teurer: Beim Asylantenheim werden die Abrisskosten auf 65 000 Euro geschätzt, bei der Schule in Quellendorf auf 85 000 Euro.
Nun setzt die Kreisverwaltung in die Versteigerung durch ein Auktionshaus ihre letzte Hoffnung. Die Objekte kommen dann in einen Katalog, der potentiellen Kunden zugesandt wird. Eine Garantie, die lästigen Immobilien doch noch los zu werden, gibt es aber auch in diesem Fall nicht.