Schnäppchen für Bedürftige Schnäppchen für Bedürftige in Dessau-Roßlau: Sozialkaufhaus eröffnet in der Askanischen Straße

Dessau - In der Askanischen Straße 19, in der Ladenzeile zwischen Georgenkirche und jüdischer Gemeinde, öffnet am 5. Dezember ein neues Sozialkaufhaus. Hier wird es dann von Geschirr und Textilien über Spielzeug bis hin zu Unterhaltungselektronik und Kleinmobiliar ein großes Warenangebot zum kleinen Preis geben.
„Wir sehen dafür einen großen Bedarf“, sagt Marlis Korpas. Sie wird zusammen mit ihrem Mann Laszlo das zukünftige Sozialkaufhaus führen. Schon im Vorfeld der Eröffnung, so berichtet das Ehepaar, hätte es großes Interesse gegeben und wollten die Menschen wissen, wann es endlich losgeht.
Sozialkaufhäuser sind in Dessau-Roßlau nicht unbekannt. Doch manche Einrichtung musste schon wieder schließen, wie etwa das Sozialkaufhaus des Vereins „Help“ in der Heidestraße 97. Aktuell gibt es noch ein anderes Sozialkaufhaus im Dessauer Stadtgebiet, in der Daheimstraße 23, auf dem ehemaligen Elmo-Gelände.
Kein Verein und keine öffentliche Förderung stecken hinter dem Sozialkaufhaus in Dessau
Es wird vom Magdeburger Verein „HerzLich(t)“ betrieben. Die Arbeits- und Sozialförderungsgesellschaft (ASG) unterhält in einer Baracke in der Raguhner Straße 20 und in Waldesruh 7A in Roßlau jeweils eine Möbel- und Sachenkammer für sozial Bedürftige.
„Wir liegen mitten im Zentrum besonders günstig“, so Marlis Korpas. Deshalb sind sie und ihr Mann zuversichtlich, dass sich ihr Sozialkaufhaus auch langfristig etablieren wird. Hier stecken kein Verein und keine öffentliche Förderung dahinter. Marlis und Laszlo Korpas werden ihr Sozialkaufhaus „Grenzenlos“ ausschließlich auf eigene Rechnung betreiben.
Dass das funktioniert, daran hegen sie keine Zweifel. Von 1996 bis 2006 betrieb das Paar in der Askanischen Straße 48, neben der Stadtschwimmhalle, einen An- und Verkauf. Danach entschieden sie sich, als mobile Trödler in Mitteldeutschland ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Jetzt wollen die Dessauer zumindest teilweise wieder sesshaft werden.
Mit dem Sozialkaufhaus soll der dreijährige Leerstand des Ladens beendet werden
Lange Zeit vermieteten sie das Ladengeschäft in der Askanischen Straße 19, das ihnen selbst gehört, an diverse Gewerbetreibende, zuletzt an ein Geschäft, wo Kunden Keramik selbst bemalen konnten. Doch der Betreiberin wurden die 230 Quadratmeter Verkaufsfläche allmählich zu groß. Sie zog vor drei Jahren in die Heidestraße um. „Danach wurde es schwierig, passende Mieter zu finden“, erzählt Marlis Korpas.
Interesse war durchaus da. Doch die meisten Interessenten wollten nur die Hälfte der Fläche mieten. So soll mit dem Sozialkaufhaus auch der dreijährige Leerstand endgültig beendet werden. „Für unser Vorhaben hat unser Laden die richtige Größe“, stellt Laszlo Korpas fest.
„Nicht zu klein und überschaubar genug“, wie er sagt. Jeder Interessierte, auch ohne Berechtigungsschein, kann ab 5. Dezember, jeweils dienstags, mittwochs und donnerstags, von 11 bis 17 Uhr im Laden stöbern.
Angebot aus Haushaltsauflösungen oder gut erhaltenen Spenden
Das Angebot besteht aus Waren aus Haushaltsauflösungen oder gut erhaltenen Spenden, die bei Bedarf von den Betreibern des Sozialkaufhauses auch abgeholt werden. So preiswert wie möglich sollen die dann Bedürftigen und anderen Interessierten angeboten werden.
Dass es am 5. Dezember los geht, ist nicht zufällig. „Gerade in der Vorweihnachtszeit sind viele besonders spendabel“, erzählt Laszlo Korpas. „Da können wir unseren Kunden vielleicht gleich zur Eröffnung mit sehr gut erhaltenen Schnäppchen eine Freude machen“, sagt Laszlo Korpas. (mz)