Schimmel-Wohnung Schimmel in der Wohnung: Dessauerin steckt in Mietalbtraum fest

Dessau - Der starke Regen der vergangenen Tage hat seine Spuren hinterlassen in der Wohnung von Ute Solarczyk. Die Dessauerin wohnt in der Kavalierstraße 78 und kämpft seit Jahren mit den Folgen von nassem Wetter. „Über meinem Badfenster ist ein Riss im Mauerwerk, da tropft es, wenn es dolle geregnet hat.“ Über dem Küchenfenster haben sich große Feuchtigkeitsflecke gebildet. Beste Bedingungen für Schimmel, den es bereits gibt.
Nasse Keller, feuchte Wände
Ute Solarczyk hält all diese Stellen im Foto fest. Nicht zum ersten Mal. Ihre Wohnungsfotosammlung hat inzwischen eine beachtliche Größe erreicht. Auch die Dessauer Wohnungsbaugesellschaft als Vermieter kennt die Fotos. „Den Schimmel habe ich schon vor drei Jahren angezeigt. Aber passiert ist nichts“, ist die Geduld Solarczyks am Ende.
Denn Feuchtigkeit in den Wänden und nasse Keller durch das Grundwasser beeinträchtigen schon seit vielen Jahren die Wohnqualität der Mieter. „Nach dem letzten heftigen Regengüssen stand wieder überall das Wasser im Keller, gepumpt wurde aber nur in einigen Eingängen“, hat die Mieterin beobachtet. Was zur Folge habe, dass in einigen Häusern die Keller bis heute überschwemmt seien.
Defekte Schlösser machen es Einbrechern einfach
Doch das ist nicht das Einzige, was Ute Solarczyk und ihren Mitbewohnern in der innerstädtischen Kavalierstraße 74-84 an der Museumskreuzung Sorge bereitet. „Unser Hauptproblem sind die Haustüren“, macht sie deutlich. Die seien völlig marode und die Schlösser defekt. „Ein Sicherheitsgefühl ist schon lange nicht mehr gegeben.“
Kellereinbrüche häufen sich. „Einer Mieterin wurde das Fahrrad dreimal aus dem Keller gestohlen, ein anderer schleppt deshalb sein Rad bis in die vierte Etage“, schildert Solarczyk die Situation. Und sie weiß, dass sich Versicherungen inzwischen weigerten, für den Schaden aufzukommen, da der Sicherheitsstandard in den Häusern in keiner Weise dem Standard entspreche.
Einbrechern werde es in ihrem Block sehr einfach gemacht, ärgert sich Ute Solarczyk. „Sind sie erstmal durch eine der defekten Haustüren eingedrungen, können sie mühelos durch die Kellergänge von einem Haus zum anderen gelangen, denn da gibt es keine Zwischenwände.“
So reagiert die DWG
Voller Hoffnung hatte sie im Oktober vorigen Jahres in der MZ gelesen, dass die DWG Eingangstüren und Treppenhäuser ab 2016 über das Reparaturbudget nach und nach in Ordnung bringen wolle. „Jetzt ist das Jahr schon zur Hälfte rum, aber passiert ist noch gar nichts.“ Da sich die Kommunikation mit der DWG als Mieter als sehr schwierig gestalte, „man findet einfach kein offenes Ohr“, hat sie nun den Weg über die Zeitung gewählt. „Denn es muss dringend was passieren hier bei uns.“
Mit Erfolg? „Wir werden uns Anfang kommender Woche die Probleme vor Ort anschauen und prüfen, was wir kurzfristig verändern können und was mittel- und langfristig zu tun ist“, sicherte DWG-Sprecher Walter Matthias nach MZ-Anfrage für den konkreten Fall zu. (mz)

