1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Dessau-Roßlau
  6. >
  7. Schiffstaufe in Derben: Schiffstaufe in Derben: Roßlauer standen auf dem «Spatz» «Roßlau»

Schiffstaufe in Derben Schiffstaufe in Derben: Roßlauer standen auf dem «Spatz» «Roßlau»

03.06.2003, 17:03

Halle/MZ. - Der kleine Ort Derben im Jerichower Land hatte prominenten Besuch aus Roßlau: Bürgermeister Klemens Koschig, Klaus Tonndorf, Vorsitzender des Stadtrates, Reiner Schnabel, Stadtrat und Vorsitzender der

FDP-Fraktion, sowie Dieter Herrmann, Vorsitzender des Roßlauer Schiffervereins 1847 e.V.

Anlass waren Taufe und Stapellauf der "Roßlau", eines Schiffs vom Typ "Spatz", das in den Dienst des Wasser- und Schifffahrtsamts (WSA) Dresden, Außenbezirk Wittenberg, gestellt wird.  Die Serie "Spatz" wurde auf der Werft Barthel entwickelt und dann zu einem Riesenerfolg für die kleine Werft.

Die "Roßlau" ist bereits der 67. "Spatz", der wie viele seiner Vorgänger den jeweils aktuellen Anforderungen angepasst wurde. Sie hat etwas andere Aufgaben als die Mehrzahl der Arbeits- und Aufsichtsboote vom gleichen Typ. Sie soll zu über 50 Prozent als Messschiff auf der Elbe eingesetzt werden, und zwar auf der Pilotstrecke zwischen Roßlau und der Saalemündung, erklärte Ulrich Finke, Leiter des WSA Dresden. Deshalb ist das Schiff mit einem satellitengestützten Navigationssystem sowie mit einem Radarpiloten ausgestattet und kann somit auch ohne Sichtkontakt nach außen geführt werden ­ ein erster Schritt zur automatischen Schiffsführung.  Es verfügt über vier Meter lange Ausleger, so dass insgesamt zwölf Meter Fahrrinnenbreite gleichzeitig ausgelotet werden können.

Dieses Schiff wurde besonders für flache Gewässer konzipiert, erläuterte Werft-Eigner Hermann Barthel. Erreicht worden sei dies durch etwas größere Länge und Breite und geringere Seitenhöhe gegenüber "normalen Spatzen" sowie durch gewichtssparende Konstruktion. Das Schiff ist 16 Meter lang, 4,53 Meter breit, hat eine Antriebsleistung von zweimal 80 kW und ist 16 km / h schnell.

Es habe schon mehrere Schiffe namens "Roßlau" gegeben, zur Zeit aber gibt es kein weiteres als dieses, sagte der Roßlauer Bürgermeister Klemens Koschig. Jedoch war nicht nur der Name Grund für ihn, zum Stapellauf zu kommen, sondern auch der Dank, den er als Bürgermeister der Elbe-Stadt dem Wasser- und Schifffahrtsamt schuldig sei. "Ohne Ihre Arbeit wäre auch der Tourismus an der Elbe nicht möglich. Die Elbe ist ein Kulturstrom in einer Kulturlandschaft. Diese Arbeit ist notwendig." Ulrich Finke hatte bereits kritisiert, dass mit der Beseitigung der Hochwasserschäden an der Elbe noch nicht einmal begonnen werden durfte. Koschig forderte, dass hier schnell eine Entscheidung fallen müsse. Das WSA wurde eingeladen, mit der "Roßlau" das Heimat- und Schifferfest, das vom 28. bis 31. August in Roßlau stattfindet, zu besuchen.