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Scheibe Süd in Dessau Scheibe Süd in Dessau: Mit Hublift zum Fahrstuhl

13.07.2015, 18:17
So sieht es derzeit aus an der Scheibe Süd: Treppen verhindern den barrierefreien Zugang.
So sieht es derzeit aus an der Scheibe Süd: Treppen verhindern den barrierefreien Zugang. Sebastian Lizenz

Dessau-Roßlau - Noch in diesem Jahr sollen die Eingangsbereiche des Wohnblocks Am Alten Theater 6 und 8 neu gestaltet werden. Der Elfgeschosser (Scheibe Süd) gegenüber dem Rathauscenter sei ein gefragter Wohnstandort, erklärt Anja Passlack, Geschäftsführerin der Dessauer Wohnungsbaugesellschaft (DWG) Denn die Einkaufsmöglichkeiten in der Innenstadt seien von hier leicht zu erreichen. Besonders Senioren würden dies schätzen. Jedoch nicht mehr für jeden Bewohner leicht zu erreichen seien die Hauseingänge. Vom Gehweg zur 1,12 Meter höher gelegenen Hauseingangstür gelangt man nur über Treppen. Bald soll ein Hublift hier Abhilfe schaffen und für Barrierefreiheit sorgen.

Der elfgeschossige Wohnblock des Typs Ratio P 2 wurde im Jahr 1971 errichtet. Insgesamt verfügt er über 88 Wohnungen. Zahlreiche Mieter wohnen bereits von Anfang an in dem Block Am Alten Theater 6 und 8.

Doch nicht nur hier, auch in anderen sanierten Beständen wolle die DWG sukzessive Hürden abbauen und damit auf die demografische Entwicklung in Dessau-Roßlau reagieren. Aber nicht nur Senioren würden davon profitieren. „Wünschenswert wäre eine umfänglichere Aktivität unsererseits“, gibt DWG-Geschäftsführerin Anja Passlack zu, allerdings könne das Unternehmen nur im Rahmen seiner Möglichkeiten agieren, fügt sie hinzu.

Den ersten barrierefreien Zugang hatte die DWG im Wohnblock Kantorstraße 45 geschaffen und gemeinsam mit den Mietern eine Lösung gefunden. Neugestaltungen gibt es auch am Wohnblock Antoinettenstraße 34 bis 38. Außerdem werden bei der Sanierung des Wohnblockes in der Poststraße zwei Hauseingänge mit einem Fahrstuhl ausgestattet. 

Mit dem Einbau eines Hubliftes soll der Höhenunterschied künftig überbrückt werden und den Weg zum Fahrstuhl erleichtern, der die Mieter bis in die elfte Etage bringt.

Neue Treppe und Müllentsorgung

Doch nicht nur der Lift, mit dem die DWG u.a. darauf reagiert, dass die Bewohner in dem Block durchschnittlich 67 Jahre alt sind, wird künftig im neuen Hauseingang integriert. Der Gestaltungsentwurf des Dessauer Architekturbüros von Thomas Mayer und Stephan Mayer sieht auch eine neue Treppe, die Integration von Postkasten- und Klingelanlage sowie eine neue Lösung für die Müllentsorgung vor, verweist Passlack. Die Müllcontainer sollen künftig hier integriert werden.

„Wir denken, dass damit mehr Sauberkeit und Ordnung an den Hauseingängen herrscht“, so die Geschäftsführerin. Denn momentan würden die Treppeneingänge immer wieder verschmutzt. Teils, weil die Treppen ein Treffpunkt sind und oftmals Müll zwischen den Stufen entsorgt wird, teils, weil auch die Müllcontainerstellplätze gerne von Fremden genutzt würden. „Eine Einkaufstüte bleibt selten allein“, umschreibt Pressesprecher Walter Matthias das Ärgernis für die Anwohner. Das soll aber bald der Vergangenheit angehören.

Maßnahmen haben bereits vor Wochen begonnen

Die vorbereitenden Maßnahmen für die Neugestaltung der Hauseingangsbereiche hat bereits vor Wochen begonnen. Gegenwärtig liegt der Bauantrag zur Prüfung im Bauordnungsamt vor, erklärt Passlack. Vom Fachbereich Technik der DWG werde momentan die Ausführungsplanung und das Ausschreibungsverfahren begonnen. „Wir wollen zeitnah mit Vorliegen der Baugenehmigung mit den Arbeiten beginnen“, sagt sie. Bis zum Jahresende soll die Neugestaltung geschafft sein, in die insgesamt 250.000 Euro investiert werden. Während der Baumaßnahme, versichert die Geschäftsführerin, würde das Haus für jeden Bewohner zugänglich sein, dafür werde entsprechend Sorge getragen.

Da beide Hauseingänge separat und nicht durch einen Flur verbunden sind, wird perspektivisch auch überlegt, einen Durchgang zu schaffen. Dies könnte sich beispielsweise in einem Reparatur- und Wartungsfall der Hublifte als nützlich erweisen. Doch solange die unteren Geschosswohnungen vermietet sind, werde hier nichts getan, versicherte die Geschäftsführerin, dass kein Mieter diesbezüglich angesprochen wird oder Angst haben muss. (mz)